Initialpunkt fürschönste Seite

  • Julia Brenner erklärt den Begriff Service privat

Ohne ihn wäre Volleyball undenkbar - genauso wie Tennis, Badminton oder im trendigen Padel. In all diesen Rückschlagspielen wird jeder Spielzug mit einem Aufschlag eröffnet. Das Ziel ist klar: Den Ball in das gegnerische Feld schlagen und es dem Gegner dabei möglichst schwer machen.

Im besten Fall winkt direkt beim Aufschlag, auch Service oder englisch serve genannt, ein Punktgewinn: das berühmte Ass. Beim Volleyball markiert das Jahr 1999 einen entscheidenden Wendepunkt. Dank der Einführung des Rally-Point-Systems sind Punktgewinne für beide Teams zu jeder Zeit möglich. Zuvor war es, ähnlich wie im Tennis, nur bei eigenem Aufschlag möglich, einen Punkt zu erzielen. Diejenige Mannschaft, welche den Punkt erzielt hat, darf den nächsten Spielzug per Aufschlag eröffnen.

Wechselt das Aufschlagsrecht, muss das aufschlagende Team seine Aufstellung auf dem Feld um eine Position rotieren – eine Eigenheit des Volleyballs, welche bedeutet, dass jeder Spieler aufschlagen muss, wenn er die Position 1 hinten rechts einnimmt – mit Ausnahme des Liberos. Die Positionen werden dann so lange gehalten, bis das verlorene Aufschlagsrecht wieder zurückgewonnen wird. Während der Ausführung des Aufschlags ist das Einnehmen der richtigen Position Pflicht. Ist der Ball im Spiel, dürfen sich die Spieler frei auf dem Spielfeld bewegen und ihre Spezialposition einnehmen.

Für den Aufschlag hat der zuständige Spieler acht Sekunden Zeit. Die Ausführung ist mit einem Schlag von oben oder von unten möglich. Der Aufschlag kann entweder aus dem Stand oder für mehr Härte aus dem Sprung erfolgen. Wichtig: Dies muss in der Aufschlagzone geschehen, welche sich über die gesamte Breite hinter der Grundlinie erstreckt. Berührt der Aufschlagende das Spielfeld, so wird dies als Fehler und Punkt für den Gegner gewertet. Bei einem Sprungaufschlag ist es allerdings gestattet, nach der getätigten Angabe innerhalb des Felds zu landen.

Ist der Aufschlag in der Luft, gilt: Der Ball darf nicht direkt vom Gegner geblockt werden. Ebenfalls verboten beim Aufschlag ist der Sichtblock, mit dem der Blick auf den aufschlagenden Spieler und die Flugbahn verwehrt wird. Kommt es beim Aufschlag weder zum Ass noch zum Fehler ist er Initialpunkt für die schönste Seite des Volleyballs: Ein langer Ballwechsel, bei dem sich beide Teams intensiv um den Punkt streiten. Ohne diese Szenen wäre Volleyball auch undenkbar.

Info Julia Brenner (34) hat Sportmanagement und -kommunikation studiert und arbeitet im Marketing. Die gebürtige Hallerin ist zudem als freie Journalistin für diese Zeitung tätig.

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