Engagiert in vielen Gruppen
Serie Wilfried Tiedemann lebte 30 Jahre in Gaildorf. Der ehemalige Sonnenhof-Mitarbeiter engagierte sich vielfältig.
Gaildorf. In der Schenkenstadt ist der Name Wilfried Tiedemann auch acht Jahre nach seinem Umzug nach Verleshausen in Niedersachsen noch wohlbekannt. Der Abschied 2017 aus Gaildorf erfolgte aus privaten Gründen.
Geboren wurde Tiedemann 1953 in Bülstedt. Er wuchs in Völkersen auf, wo er auch sein Abitur machte. Es folgte ein freiwilliges Jahr in Hamburg bei den Alsterdorfer Anstalten, wo er zum ersten Mal mit Menschen mit Behinderung in Berührung kam. Eine landwirtschaftliche Lehrzeit und eine Zeit im Zivilschutz für den Vogelschutz im Umweltschutzbereich schlossen sich an.
Nach Chile und Südafrika
Ab 1976/77 zog es ihn die Tropen und nach Chile, um seine Kenntnisse im Agrarbereich zu erweitern. Danach schloss Tiedemann seine Ausbildung als landwirtschaftlicher Fachwirt ab. In einem großen Milchviehbetrieb in Südafrika arbeitete er ein Jahr lang 1987/88 und landete wieder in Hamburg bei den Alsterdorfer Anstalten, die einen Betreuer suchten.
Privat fand er sein Glück 1981 mit Gabriele. Das Paar hat zwei Töchter und zwei Söhne. Der Umzug nach Gaildorf folgte im April 1987. Während Gabriele Tiedemann studierte, versorgte Wilfried Tiedemann Haushalt und Familie. Von Reippersberg, wo die Tiedemanns bei Familie Reimer zur Miete wohnte, ging es ins Eigenheim in der Albert-Hermann-Straße.
Ab 1992 war Wilfried Tiedemann im Nachtdienst im Sonnenhof im Einsatz. Nach einer sonderpädagogischen Ausbildung war er ab 2002 im Tagesförderbereich beschäftigt. Oft war Tiedemann mit Heimbewohnern bei Spaziergängen oder mit dem Tandem unterwegs.
Auch in der Stadt war Tiedemann vielfältig aktiv. Bis 2015 spielte er beim Posaunenchor in Unterrot und engagierte sich im Umweltteam der evangelischen Kirchengemeinde. Er war 15 Jahre Vorsitzender des Stadtjugendrings, Mitglied im Kreisjugendring und gut zehn Jahre im Team der Offenen Jugendarbeit tätig. Bekannt wurde Tiedemann auch als Übungsleiter im Turnen sowie von 2009 bis 2017 als TSV-Vorsitzender.
Die Verbindung nach Gaildorf riss nie ab, zumal er bis 2025 gesetzlicher Betreuer zweier Heimbewohner war.