Freude über „forstliches Kaiserwetter“
Forstwirtschaft Michelfelds Gemeindewald wirft wegen guter Holzpreise 13.800 Euro Gewinn ab.
Michelfeld. Nach zwei Jahren Defizit wirft der knapp 90 Hektar große Michelfelder Gemeindewald wieder Gewinn ab. 13.800 Euro spült die vom Forstamt Schwäbisch Hall geleistete Bewirtschaftung im Jahr 2025 in die Gemeindekasse. Dabei war man ursprünglich von einem Defizit von 19.800 Euro ausgegangen. Forstamtsleiter Patrick Haas nannte bei der jüngsten Michelfelder Gemeinderatssitzung mehrere Gründe für das positive Ergebnis. Einerseits habe dieses Jahr „forstliches Kaiserwetter“ geherrscht. „Wir hatten viel Niederschlag und keine langen Hitzephasen“, so der Forstamtsleiter. Gleichzeitig hätten die Holzpreise auf gutem Niveau gelegen. Deshalb habe man mehr Holz geschlagen, als ursprünglich geplant – insgesamt 600 Festmeter. Haas: „Wir müssen Holz machen, wenn die Marktlage gut ist.“ Gleichzeitig gießt er ein wenig Wasser in den Wein: „Wir können nicht jedes Jahr so ein gutes Ergebnis erwarten.“
Tatsächlich kalkuliert das Forstamt für das Jahr 2026 wieder mit einem negativen Ergebnis. Revierleiter Jens Beckmann rechnet mit Einnahmen von 31.955 und Ausgaben von 35.409 Euro – unter dem Strich also mit einem Minus von 3454 Euro. Ein Grund für das voraussichtliche Defizit seien unter anderem einige geplante Investitionen in die Jungbestandspflege. Zahlreiche kürzlich gepflanzte junge Eichen drohen von anderer Vegetation überwachsen zu werden. Hier müsse man etwas tun, so Beckmann. Der Förster erwähnte zudem das Eschentriebsterben, das auch vor dem Michefelder Gemeindewald nicht Halt mache. So müsse ein großer Bestand nahe dem Teilort Büchelberg wohl gefällt werden. Der Holzeinschlag soll 2026 geringer ausfallen als dieses Jahr. Das Forstamt plant mit 350 Festmetern.
Unterstützung von VR Bank
Der Michelfelder Gemeindewald hat dieses Jahr nicht nur von der feuchten, nicht ganz so heißen Witterung, sondern auch von einem Aufforstungsprojekt der VR Bank Heilbronn Schwäbisch Hall profitiert. 1000 Bäume wurden im Distrikt Espach zwischen Landturm und Witzmannsweiler gesetzt (wir berichteten). Nachdem dort ein älterer Nadelholzbestand wegen Schädlingsbefall gefällt werden musste, wurden klimaresiliente Arten wie Douglasien, Bergahorn und Roteiche gepflanzt.