Willkommen im Grusel-Garten

  • Der obere Bereich vor dem Haus von Nora Tromsdorf kommt noch „eher harmlos“ daher. Gruseliger wird es dann im eigentlichen Garten – mit Gräbern, Skeletten und einer Leiche. Foto: Markus Sontheimer
  • Der obere Bereich vor dem Haus von Nora Tromsdorf kommt noch „eher harmlos“ daher (Bild ganz oben). Gruseliger wird es dann im eigentlichen Garten – mit Gräbern, Skeletten und einer Leiche. Foto: Markus Sontheimer
  • Unterschiedliche Szenerien stellt Nora Tromsdorf in ihrem Garten zur Schau. Foto: Markus Sontheimer
  • Auch dieser riesige aufblasbare Kürbis gehört zur schaurig-schönen Deko rund ums Haus von Nora Tromsdorf. Foto: Markus Sontheimer

Freizeit Die 44-jährige Nora Tromsdorf richtet ihren Garten schon seit Ende September her. 18 animierte Monster, 26 Skelette und viele weitere Grusel-Gestalten warten an Halloween auf Besucher.

Auf einem Holztisch im Garten von Nora Tromsdorf liegt eine Leiche. Sie ist abgedeckt mit einem blutverschmierten Leinentuch. Darauf tummeln sich Ratten, zum Teil noch mit Fell, aber auch als Skelette. Nebenan steht ein Holzregal mit allerlei Utensilien: Einem Totenkopf zum Beispiel oder einem mit Wasser gefüllten Glas, in dem eine Hand schwimmt. Aus einem anderen Glas blicken dem Besucher zahlreiche Augen entgegen.

Es ist nur eine der Szenerien, die Nora Tromsdorf in ihrem Garten zur Schau stellt. Und freilich ist das alles nicht echt. Doch wer am Halloween-Abend schon mal den Grusel-Garten an der Helfensteinstraße 8 in Bad Ditzenbach besucht hat, weiß: Umgeben von Nebelschwaden, Skeletten, Totenköpfen und animierten Monstern, die mit schaurigen Stimmen die Gäste empfangen, wirkt das ganze Arrangement doch recht krass.

Schon als Kind horrorbegeistert

„An Halloween gehört ein bisschen Gruseln einfach dazu“, findet die 44-Jährige. Sie war schon als Kind „horrorbegeistert“, wie sie sagt, und ist schon immer ein Fan von Horror-Filmen gewesen. Der amerikanische Brauch, Häuser und Gärten gruselig-schön zu dekorieren, hat es ihr angetan. So kam es, dass sie 2022 zum ersten Mal ihren Garten aufwendig herausputzte und die Öffentlichkeit an Halloween dazu einlud, in ihre Horror-Welt einzutauchen. Das sei von Anfang an gut angekommen – wohl auch deshalb, weil es in der Region nur wenige solcher umfangreich geschmückter Grusel-Häuser und -Gärten gibt.

Nora Tromsdorf betont, dass der obere Bereich mit ein paar aufblasbaren Gestalten und Skeletten „eher harmlos“ daherkommt: Dabei handelt es sich um den Biergarten des Gasthauses Heuändres, das ihren Eltern gehört. Im unteren Bereich jedoch, dem eigentlichen Garten, geht es dann teilweise schon extremer zur Sache. Eltern empfiehlt sie deshalb, sich vorab selbst ein Bild zu machen, ob der Garten für die eigenen Kinder geeignet ist. Wobei die Bad Ditzenbacherin betont: „Schlechtes Feedback habe ich noch nie bekommen. Im Gegenteil: Die meisten sind ganz begeistert.“ Mit dem Gasthaus ihrer Eltern hat der Gruselgarten übrigens nichts zu tun: Es handelt sich um eine rein private Sache von Nora Tromsdorf. Deshalb gibt es auch keine Bewirtung im Außenbereich; dafür aber freilich Bonbons für die Kinder.

In diesem Jahr hat Nora Tromsdorf erstmals einen Rundgang durch den Garten vorbereitet – auch, um den Besucherandrang etwas zu entzerren. Außerdem hat sie einige Deko-Neuerungen in petto, denn sonst „wird’s ja langweilig“, sagt sie schmunzelnd. Neu sind zum Beispiel zwei große Werwölfe und zwei animierte Hexen in einer Hexenküche mit rauchendem und leuchtendem Hexenkessel. Letztere halten eine Bonbonschale in der Hand und reißen den Mund weit auf, sobald man hineinfasst.

Vieles in ihrem Grusel-Garten hat Nora Tromsdorf mit Unterstützung ihrer Familie selbst hergestellt, zum Beispiel den Friedhof mit Grabsteinen, die aus Dämmplatten bestehen. Auf diesen sind die Namen von Horrorfilm-Figuren zu lesen, wie Freddy Krueger oder Norman Bates aus „Psycho“. Oder auch den Bereich der Riesen-Spinnennester: Als Beine einer Riesenspinne verwendete Nora Tromsdorf die Stangen eines ausrangierten Sonnenschirms; den Körper baute sie aus Bauschaum. Doch längst nicht alles ist groß in ihrem Garten: So manches entdeckt der Besucher vielleicht erst auf den zweiten Blick. Beispielsweise die zu kleinen Grusel-Wichteln umgestalteten Gartenzwerge: Mit ihrer Schwester Thea hat Nora Tromsdorf diese so bemalt, dass sie nun mit Blut, Säbeln, Hörnern und Aliens erschrecken.

Schon seit Ende September ist Nora Tromsdorf damit beschäftigt, ihren Garten herzurichten. Alle elektronischen Monster, die nicht wetterfest sind, kommen erst kurz vor Halloween hinzu. Sie liebt es, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen und auch mit ihrem vierjährigen Sohn sowie ihrer Nichte und ihrem Neffen kreativ zu sein: „Die ganze Familie hilft beim Basteln mit. Die Kinder sind schon voll angesteckt.“

Ab 16 Uhr öffnet Nora Tromsdorf an Halloween (Freitag, 31. Oktober) ihren Garten für die Öffentlichkeit. Dann warten 18 animierte Monster, 26 Skelette und zahlreiche weitere Gestalten im Schein von 20 Flutlicht-Strahlern und 15 LED-Spots auf die Besucher. Auch eine Nebelmaschine ist im Einsatz. Die 44-Jährige freut sich auf die Reaktionen der Gäste und betont: „Ein bisschen verrückt muss man einfach sein. Das Leben ist sonst doch ernst genug.“

Ein bisschen ­verrückt muss man einfach sein. Das Leben ist sonst doch ernst genug. Nora Tromsdorf Halloween-Fan

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