Grenzwerte werden eingehalten
Umwelt Die FUG versichert: Das Kraftwerk sei für die Verbrennung von belastetem Altholz ausgelegt.
Ulm. „Die bisherigen Betrachtungen unabhängiger Gutachter haben gezeigt, dass durch das Vorhaben keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen zu erwarten sind.“ Wie berichtet, möchte die Fernwärme Ulm (FUG) schon 2026 statt wie bisher 7000 Tonnen pro Jahr 156.000 Tonnen belastetes Altholz der höchsten Kategorie IV in einem der beiden Biomassekraftwerke verbrennen. Die FWG-Fraktion befürchtet jedoch „ein erhebliches öffentliches Gesundheits- und Umweltrisiko“. Deshalb hatten die Freien Wähler etwa nach den Holzarten, nach der Funktion der Filteranlagen und dem Abscheidegrad der Schadstoffe gefragt. Geantwortet haben sowohl die FUG als auch das über den Betrieb aufsichtsführende Regierungspräsidium Tübingen.
Die Antworten: Hauptsortimente im Altholz A IV seien tragende Hölzer aus dem Abbruch, Holzfenster und Türen sowie Hölzer aus Brandschadensfällen. Stark mit Holzschutzmitteln behandeltes Altholz wie Bahnschwellen und Baumpfähle seien zwar immer wieder darunter, würden aber nicht als Monochargen verbrannt. Zumal das Altholz bereits als gehäckseltes Gemisch angeliefert wird.
Harnstoff eindüsen
Die Anlage sei speziell auch für den Einsatz von belastetem Holz ausgelegt. „Dies wird bei einer Temperatur von 850 Grad verbrannt“, heißt es. Dabei werde die Bildung eines erheblichen Anteils der Dioxine und anderer toxischer Verbindungen entweder verhindert oder diese werden teilweise zerstört. Die weitergehende Abscheidung passiere dann in der Rauchgasreinigung. Die Anlage verfügt über eine Harnstoffeindüsung in den Feuerraum, um damit Stickoxide zu entfernen. Nach dem Kessel folgt eine Grobstaubabscheidung. Danach werden Kalk und Herdofenkoks in den Rauchgaskanal eingeblasen und in einem Gewebefilter abgeschieden. „Hier findet die weitgehende Entfernung saurer Schadgase wie Schwefeloxide, Chlorwasserstoff und Fluorwasserstoff sowie der Schwermetalle und, sofern noch vorhanden, der Dioxine und anderer Stoffe wie Benzo(a)pyren statt“, geht die FUG ins Detail.
20 Jahre Betrieb hätten gezeigt, dass die Rauchgasreinigung Schadstoffe robust abscheidet „und somit die genehmigten Grenzwerte zuverlässig eingehalten werden“. Kontinuierliche Messungen würden von einem zertifizierten Messinstitut überwacht. Die Messberichte werden dem Regierungspräsidium übermittelt und, wie gesetzlich gefordert, jährlich auf der Homepage der FUG veröffentlicht. Diese Stellungnahme war auch im Bauausschuss es Gemeinderats behandelt worden.