Die TusSies dürfen endlich wieder ran
Handball-Bundesliga Frauen Die TuS Metzingen gastiert nach sechswöchiger Pause am Samstag (19 Uhr) beim SV Union Halle-Neustadt.
Um es mal positiv zu sehen: Die TusSies konnten nach drei Spielen eine zweite Vorbereitung starten, die mit sechs Wochen gewaltig ausgefallen ist. Die Zeit reicht fast, um den Handball neu zu erfinden, zumindest aber kann viel Neues einstudiert werden. Dafür müssten dann aber alle Spielerinnen an Bord sein. Was in Metzingen nicht der Fall war, weil Nationalspielerinnen zu Lehrgangsmaßnahmen und Länderspiele ausgeschwärmt waren. Es ist nicht immer leicht, Handball-Trainerin zu sein. Miriam Hirsch will sich nicht beschweren: „Natürlich hätte ich anders geplant, wenn ich den Spielausfall gegen Bensheim geahnt hätte. Aber wir haben das Beste draus gemacht.“
Athletisch nachgelegt
Die daheimgebliebenen Spielerinnen werden sich besonders gefreut haben, dass im athletischen Bereich nachgelegt wurde, auch die spielerische Komponente wurde berücksichtigt. Dann hat Miriam Hirsch nach Jungs gesucht, die mit ihren Mädels trainieren und sich sehr über die Zusage des TV Neuhauen II gefreut. „Es ist immer gut, weil eine Männermannschaft ganz anders zur Sache geht. Da kann man viel mitnehmen, was zum Beispiel das Verhalten in 1:1-Situationen angeht“, sagt Miriam Hirsch.
Und jetzt gilt es, das alles in die Partie beim SV Union Halle-Neustadt mitzunehmen. Da spielt man dann wieder gegen Mädels, die im bisherigen Saisonverlauf in fünf Spielen noch keinen Punkt geholt haben. „Das muss für uns schon Warnung genug sein. Sie werden sich etwas ausrechnen und haben selbstverständlich nichts zu verschenken. Sowohl in der Kaderbreite als auch in der Spitze sind wir besser, das waren wir in Nürtingen aber auch“, blickt die Trainerin auf das schwarze Pokal-Kapitel in der Nachbarschaft.
Spät eingetrudelt
Die österreichischen Internationalen Santina Sabatnig und Klara Schlegel sind am Montagmorgen aus Griechenland zurückgekommen. Charlotte Cholevova ist vom tschechischen Nationalteam wieder zu den Pink Ladies gestoßen, Gabriela Bitolo hat mit Brasilien in Portugal geübt, Lois van Vliet war mit dem erweiterten Kader der Niederlande beschäftigt und Katharina Goldammer mit der Jugend-Nationalmannschaft in Flensburg. Ein geordneter Trainingsbetrieb war in der vergangenen Woche kaum möglich.
Die beste Nachricht kommt vom Kreis. Ida Petzold meldet sich nach ihrem Kreuzbandriss und gewissenhafter Arbeit am Comeback im Spielbetrieb zurück. Das freut ihre Trainerin sehr. Weniger begeistert ist sie, dass ein Virus bei den Pink Ladies nicht nur für laufende Nasen gesorgt hat. „Ich hoffe doch sehr, dass das nichts Größeres wird. Sonst haben wir ein Problem“, sagt Miriam Hirsch.
Für die TuS-Keeperin Sara Suba ist es ein besonderes Spiel. Sie ist aus Halle-Neustadt zu den TusSies gewechselt und muss jetzt die Schüsse ihrer ehemaligen Mitspielerinnen entschärfen. Engelina Molenaar, Cara Reuthal und Lea Gruber werden sich da im Rückraum hervortun. „Die haben absolutes Erstliga-Niveau“, hebt Hirsch hervor, was auch auf die junge Österreicherin Viktoria Marksteiner zutrifft.
Der Sofort-Wiederaufsteiger will die richtigen Signale senden – die TusSies ebenso vor ihrem Heimspiel-Doppel in der kommenden Woche.
Ich hätte anders geplant, wenn ich den Spielausfall gegen Bensheim geahnt hätte. Miriam Hirsch Trainerin TusSies