Fiasko im WM-Mehrkampf

  • Fünfte zur Halbzeit, am Ende nur auf Rang 19: die 20-jährige Karina Schönmaier vom TuS Chemitz. Foto: Dita Alangkara/dpa

Kunstturnen Karina Schönmaier und Silja Stöhr lassen ihre Klasse nur kurz aufblitzen.

Jakarta. Die deutschen Turnerinnen Karina Schönmaier (Chemnitz) und Silja Stöhr (Heddesheim) sind bei der Weltmeisterschaft in der indonesischen Hauptstadt Jakarta ohne die erhofften Top-Platzierungen im Mehrkampf geblieben. Doppel-Europameisterin Schönmaier, 20, kam nach Fehlern an den beiden letzten Geräten nur auf 50,566 Punkte und belegte nach Rang sechs in der Qualifikation nur den 19. Platz. Die erst 17 Jahre alte Stöhr stürzte vom Stufenbarren und landete mit 50,265 Zählern auf Position 21.

Weltmeisterin wurde zum zweiten Mal nach 2021 die Russin Anschelina Melnikowa. Die 25-Jährige, die wegen der Sperre gegen russische Sportler nach Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine seit vier Jahren bei keinem internationalen Großereignis mehr gestartet war, erhielt vom Weltverband Fig die Freigabe als neutrale Athletin. Mit 55,066 Punkten siegte die Mannschafts-Olympiasiegerin von Tokio 2021 knapp vor Leanne Wong aus den USA (54,966). Bronze gewann Qingying Zhang aus China mit 54,633 Zählern.

Karina Schönmaier verlor nach gutem Auftakt beim Sprung und am Stufenbarren sowie Rang fünf bei Halbzeit im zweiten Teil des Vierkampfes den Anschluss an die Spitzenränge. Am Schwebebalken verhinderte sie dreimal nur knapp einen Abstieg und zitterte sich zu lediglich 11,900 Punkten. Zum Abschluss am Boden bekam sie die gleiche Wertung, nachdem sie bereits bei ihrer ersten Akrobatikreihe gestürzt war.

Silja Stöhr hingegen turnte drei Geräte lang einen soliden Vierkampf und arbeitete sich bis auf Rang 13 im Zwischenklassement vor. Dann unterlief ihr jedoch am Stufenbarren als letztem Gerät ein Patzer bei einem Flugelement – sie stürzte bäuchlings auf die Matte. Dadurch erhielt sie nur 12,066 Zähler und verpasste einen besseren Rang.

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