KI und Digitalisierung im Fokus
Hayingen Wie können Wirtschaft und Kommune vom digitalen Wandel profitieren – und wer begleitet Unternehmen bei den ersten Schritten? Das waren die Themen der Veranstaltung „Wirtschaft trifft Kommune“.
Rund 15 Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen, Handwerk und Verwaltung diskutierten über Chancen und Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz (KI). Zum Auftakt gab Harald König, Leiter Unternehmensentwicklung bei der MTS Schrode AG, Einblicke in die Nutzung von KI im eigenen Betrieb. „Unsere Verwaltung konnte mit dem Wachstum und den einhergehenden Anforderungen an die Bürokratisierung kaum noch Schritt halten – durch intelligente digitale Lösungen konnten wir die Abläufe deutlich effizienter gestalten“, so König.
Das Maschinenbauunternehmen in Hayingen setzt KI unter anderem im Dokumentenmanagement, in der Marketingarbeit und im Bereich IT-Sicherheit ein. Darüber hinaus entwickelt MTS Schrode eigene Maschinen, die bereits mit KI-basierten Funktionen arbeiten und Prozesse im Bauwesen automatisieren. König machte aber auch auf Risiken aufmerksam: „Entscheidend ist, die Datenqualität im Blick zu behalten und unkontrollierte Datenabflüsse zu vermeiden.“
Online-Dienste der Stadt
Bürgermeisterin Ulrike Holzbrecher stellte die Digitalstrategie der Stadt Hayingen vor. Seit 2023 arbeitet die Verwaltung mit einem Dokumentenmanagementsystem (DMS). Bürgerinnen und Bürger können ihre Anliegen inzwischen über zahlreiche Online-Dienste erledigen – von der Terminvereinbarung bis zur elektronischen Wohnsitzanmeldung. Ergänzend gibt es das Amtsblatt in digitaler Form. Holzbrecher gab zudem Einblicke in den aktuellen Planungsstand zum lang ersehnten Breitbandausbau: Nach dem Förderbescheid aus dem Jahr 2023 ist der Baubeginn für März 2026 geplant, der Abschluss der Maßnahme bis Ende 2027.
Sandra Schorrer von der KI-Allianz Baden-Württemberg und Daniel Seeger von der Handwerkskammer Reutlingen gaben einen Überblick über aktuelle Entwicklungen rund um das Thema Künstliche Intelligenz. Seeger zeigte, wie sich kleinere, spezialisierte Sprachmodelle gezielt auf Branchenbedürfnisse anpassen lassen und Prozesse automatisiert oder Kundendialoge verbessert werden können.
Firmen müssen umdenken
Schorrer verwies auf die zunehmende Bedeutung in der alltäglichen Informationssuche: „Unternehmen müssen sich darauf einstellen, dass Kunden künftig KI-gestützte Assistenten stärker nutzen werden als klassische Suchmaschinen.“
Breitband zügig umsetzen
Aus den Berichten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurde deutlich: Damit digitale und KI-gestützte Anwendungen ihr Potenzial entfalten können, braucht es eine leistungsfähige Internetinfrastruktur. Sie forderten eine zügige Umsetzung des Breitbandausbaus, um Unternehmen und Verwaltung gleichermaßen wettbewerbsfähig zu halten.
Kunden werden KI-gestützte Assistenten stärker nutzen als klassische Suchmaschinen. Sandra Schorrer KI-Allianz Baden-Württemberg