33 Menschenleben gerettet

  • Die Einsatzkräfte der Kernstadtwache zeigten die Vielfalt des Ehrenamts. Hier wird eine eingeklemmte Person mit Hebekissen befreit. Foto: Amrei Oellermann
  • Die Ehinger Wehr ist auch in Sachen Seiltechnik fit: Hier demonstrieren die Einsatzkräfte, was sie im Bereich des Rettens aus Höhen und Tiefen leisten können. Foto: Amrei Oellermann
  • Hauptübung der Feuerwehr Ehingen: In verschiedenen Abschnitten demonstrierten die Einsatzkräfte der Kernstadtwache die ganze Vielfalt des Ehrenamts. Foto: Amrei Oellermann
  • Hauptübung der Feuerwehr Ehingen: In verschiedenen Abschnitten demonstrierten die Einsatzkräfte der Kernstadtwache die ganze Vielfalt des Ehrenamts. Foto: Amrei Oellermann

Sicherheit Die Hauptversammlung der Stützpunktfeuerwehr lieferte beeindruckende Zahlen.

Zwischen dem 1. Oktober 2024 und dem 30. September 2025 wurde die Stützpunktfeuerwehr Ehingen zu 372 Einsätzen alarmiert – etwas mehr als der Fünf-Jahres-Schnitt, der bei rund 367 Alarmen pro Jahr liegt. Insgesamt waren die 77 Aktiven der Kernstadtwehr 4200 Stunden im ehrenamtlichen Einsatz. Das berichtete Stadtbrandmeister und Abteilungskommandant Oliver Burget bei der Jahreshauptversammlung.

Was die Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen beschäftigte, war überaus vielfältig: 46 Brände mussten gelöscht werden, 25 Mal leisteten die Kameraden technische Hilfe nach Verkehrsunfällen. 22 Ölspuren mussten beseitigt, 21 Mal nach Unwettern geholfen werden. 71 Mal lösten automatische Brandmeldeanlagen aus. An 84 Terminen stand die Wehr zu Brandsicherheitswachen im Rahmen von Veranstaltungen bereit. Dazu kamen Türöffnungen, Tierrettungen, automatische Notrufe durch Smartphones oder moderne Autos, die Unterstützung des Rettungsdiensts, Personensuchen und vieles mehr.

33 Menschen konnte die Wehr aus zum Teil lebensbedrohlichen Situationen retten. Drei Mal jedoch kam für Personen in Not jede Hilfe zu spät.

Wie facettenreich das Ehrenamt ist und welche Anforderungen es an jene stellt, die sich engagieren, hatte die Wehr auch am Nachmittag bei ihrer Hauptübung am Johann-Vanotti-Gymnasium demonstriert: Die Einsatzkräfte befreiten eine Person, die nach dem Einsturz eines Baugerüsts unter Gerüstteilen eingeklemmt war, löschten einen Brand und retteten mehrere Personen vor Feuer und Rauch.

Einfach wurden den Feuerwehrleuten dabei nichts gemacht: Wie im Ernstfall war Zugführer vom Dienst Daniel Jauer in den ersten Minuten alleine an der Einsatzstelle. Er nahm Kontakt mit dem Eingeklemmten auf, kündigte die nahende Hilfe an und sprach ihm kurz Mut zu. „Etwas anderes bleibt ihm auch gar nicht übrig“, erklärte Moderator Christian Gräter: In dieser Phase hat der Zugführer weder Personal noch Material da, um aktiv zu helfen.

Kurz darauf nahte das große Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 20) der Kernstadtwache. „Das ist unser Allroundfahrzeug für den Erstangriff“, sagte Gräter. Mit ihm könne die Wehr in nahezu jedem Fall helfen – das HLF bringt alles von Atemschutzgeräten über Löschwasser und hydraulisches Rettungsgerät bis hin zum kleinen Schraubenzieher mit. Auch die notwendige Ausrüstung zur Rettung der Person unter dem Baugerüst fand sich an Bord.

Die Feuerwehrleute, die im verrauchten Schulhaus unter Atemschutz löschten, entdeckten kurz darauf eine extrem übergewichtige Person in einem Klassenzimmer. Sie wurde mit einem speziellen Anbaugerät für die Drehleiter gerettet: dem Rescue Loader, den außer Ehingen keine andere Feuerwehr im Alb-Donau-Kreis besitzt. Er kann Lasten bis zu 500 Kilogramm bewegen. Einen weiteren Verletzten holten speziell ausgebildete Feuerwehrleute mit Seiltechnik vom Vordach.

Das Bild einer gut ausgebildeten und leistungsstarken Kernstadtwehr zog sich vom Nachmittag nahtlos in den Abend. Gegenüber 2024 ist die Zahl der Aktiven um sieben gestiegen, der Altersdurchschnitt liegt bei 37 Jahren. Die Jugendfeuerwehr ist mit 40 Mädchen und Buben restlos ausgebucht: „Wir haben eine Warteliste mit neun Kindern“, berichtete Jugendfeuerwehrwartin Marina Peterka.

Aus- und Weiterbildung werden in der Abteilung großgeschrieben. Die Verleihung von Urkunden für erfolgreich absolvierte Lehrgänge nahm breiten Raum ein; unter anderem konnte sich die Wehr über neue Atemschutzgeräteträger, Maschinisten, Gruppenführer und Zugführer freuen. Jeweils zwei Gruppen legten das Leistungsabzeichen in Bronze beziehungsweise Silber ab.

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