Wechsel auf der Söflinger Kanzel
Kirche Pfarrerin Bärbel Barthelmeß geht in den Ruhestand, als Nachfolgerin kommt Vanessa Bayha.
Ulm. Vor zehn Jahren hat Bärbel Barthelmeß die geschäftsführende Pfarrstelle der evangelischen Christuskirche in Söflingen übernommen. Jetzt wird die 63-Jährige im Gottesdienst am Sonntag, 19. Oktober, 9.30 Uhr, in den Ruhestand verabschiedet nach insgesamt 31 Dienstjahren, neben Ulm war sie Pfarrerin in Isny und Giengen gewesen.
Auf ihr Söflinger Jahrzehnt blickt Barthelmeß positiv zurück: „Ich war immer gern mit Menschen im Gespräch“, sagt sie. Dabei verstand sich die Theologin als „Wegbegleiterin“ für Leute, die „gemeinsam dem Sinn des Lebens nachspüren – und zu unterschiedlichen Antworten kommen“. Dass Leben immer Veränderung ist, gehört zu Barthelmeß´ Grundüberzeugungen. Corona und die damit verbundenen Kontakt-Beschränkungen auch in den Kirchen waren dennoch besondere Herausforderungen. Aber die Pfarrerin hat, gemeinsam mit dem damaligen Kollegen Markus Grapke, die „Sendbriefe“ entwickelt, um mit den Gemeindemitgliedern in Verbindung zu bleiben. Zu den Initiativen von Bärbel Barthelmeß gehören das Geburtstagscafé für 80- und 85-Jährige sowie das Geburtstagsvesper für 70- und 75-Jährige. Mit ihrer „offenen, zugewandten und tatkräftigen Art hat sie die Gemeinde zusammengehalten“, sagt darum Ursula Kleene, die Vorsitzende des Kirchengemeinderats.
Mit zu den Veränderungen zählt, dass die Zahl der Gemeindemitglieder schrumpft – überall. In der evangelischen Gesamtkirchengemeinde arbeiten deshalb Nachbargemeinden enger zusammen: in diesem Fall die Christus- mit der Lukaskirche. Seit 2025 gibt es sonntägliche Doppeldienste, die jeweils ein Pfarrer bewerkstelligen kann. Denn auch die Zahl der Pfarrer wird weniger.
Die zweite Pfarrstelle der Christuskirche hat vertretungsweise Dietrich Brauer inne. Er wird nicht lang allein bleiben, am 1. November tritt eine neue Kollegin die geschäftsführende Pfarrstelle in Söflingen an: Vanessa Bayha. Die 40-Jährige ist aktuell Pfarrerin im Kirchenbezirk Schorndorf, zuvor hat sie an der Uni Tübingen Theologie studiert. Anschließend absolvierte sie ihr Vikariat in Stuttgart und war dann als Studienleiterin in Rom im Bereich der Ökumene und bei der Ausbildung von Theologiestudierenden tätig.