Die Ulmer werden immer älter
Lebenserwartung Vorsorge und medizinische Versorgung werden immer besser. Auch in Ulm wirkt sich das spürbar aus.
Ulm. Die Menschen in Ulm und Umgebung werden immer älter. Ein neugeborener Junge kann heute auf eine durchschnittliche Lebenserwartung von 79,9 Jahren hoffen, ein neugeborenes Mädchen sogar auf 84,1 Jahre. Das entspricht ziemlich genau den durchschnittlichen Werten in Baden-Württemberg. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamts hervor. Im Alb-Donau-Kreis liegt die Lebenserwartung sogar noch etwas höher. Für neugeborene Jungen beträgt sie 80,43 Jahre, für Mädchen 84,42 Jahre.
Am höchsten ist die Lebenswartung im Land für Jungen in Tübingen, Böblingen (jeweils 81,2 Jahre) und im Bodenseekreis (81). Die höchsten Werte für Mädchen werden für die gleichen Kreise errechnet, aber in etwas anderer Reihenfolge: Tübingen (85,3 Jahre) vor dem Bodenseekreis (85) und Böblingen (84,8).
Weniger Säuglinge sterben
Wie das Statistische Landesamt mitteilt, stieg die Lebenserwartung damit im Vergleich zum Vorjahr bei Frauen um gut 0,2 Jahre und bei Männern um knapp 0,3 Jahre an. Im Vergleich zum Anfang der 1970er Jahre liege die Lebenserwartung von Neugeborenen heute um knapp zehn Jahre bei den Frauen und um rund elf Jahre bei den Männern höher. Die fast stetig gestiegene Lebenserwartung in den vergangenen Jahrzehnten sei vor allem auf eine deutlich verringerte Säuglingssterblichkeit zurückzuführen. Aber auch im höheren Alter habe die Sterblichkeit aufgrund der verbesserten gesundheitlichen Vorsorge und Versorgung beträchtlich abgenommen. So könnten 75-jährige Männer nach den aktuellen Sterblichkeitsverhältnissen eine weitere Lebensdauer von durchschnittlich elf Jahren erwarten; Anfang der 1970er Jahre waren es lediglich etwa sieben Jahre. Bei den 75-jährigen Frauen sind es derzeit sogar 13 Jahre, in den frühen 70ern waren es dagegen nur rund acht Jahre.
Und woher rührt die höhere Lebenserwartung für Frauen? Die sei ist teilweise genetisch bedingt, „vor allem aber auch auf unterschiedliche Verhaltensweisen zurückzuführen“, führen die Statistiker aus. „Frauen ernähren sich im Schnitt gesünder; sie setzen sich im Alltag weniger Gefahren aus, verüben deutlich seltener Suizid und nehmen häufiger Gesundheitsvorsorgeuntersuchungen in Anspruch.“
Die Gründe für die regional unterschiedliche Lebenserwartung seien vielfältig. „Entscheidend dürften nicht zuletzt das Bildungsniveau und die daraus resultierende Einkommenssituation sein.“