Kioske in Neu-Ulm verschwinden
Stadtbild Es hätte längst passieren sollen, nun ist es soweit: Die Buden am Augsburger-Tor-Platz kommen weg.
Neu-Ulm. Von einer der beiden Buden steht nur noch das Stahlgerippe: Am Dienstag haben Arbeiter damit angefangen, die beiden Kioske vor dem Peter-und-Paul-Haus in Neu-Ulm nahe der Gänstorbrücke abzureißen. Eigentlich hätte das schon im September 2024 passieren sollen, da erlosch nämlich die Baugenehmigung. Diese Frist verstrich aber, bis es im Juni 2025 erneut hieß: Jetzt geht es los. Doch dann sprang die beauftragte Firma ab. Nun aber läuft der Abbruch.
Gründe für den Abriss hat man im Rathaus gleich mehrere. Das ist zum einen die Optik. Schon vor zwei Jahren hatte Stadtplaner Jörg Oberle moniert: „Diese Bauten sind nicht in bestem Zustand.“ Dahinter entstünde ein recht „dunkler Bereich“, die Rede ist von „Angsträumen“. Die Stadt sei bestrebt, die Passage offener zu gestalten, die Sicht auf die Gewerbeeinheiten zu verbessern. Aktuell gibt es dort unter anderem ein Wettbüro, eine Fahrschule, eine Bar. Zweites Argument: Die Fläche, auf welcher die Kioske stehen, wird für die Verlegung des Geh- und Radweges benötigt. Dieser soll im Zusammenhang mit der Sanierung der Brückenstraße und dem Neubau der Gänstorbrücke neu gestaltet werden: Entlang der Augsburger Straße ist dabei ein Grünstreifen mit Bäumen vorgesehen, weiter innenliegend eine komfortable Strecke für Radler und Fußgänger.
Waschsalon und Sex-Shop
Die Kioske dienten über die Jahre unterschiedlichen Zwecken. Die kleineren in Richtung Gänstorbrücke waren vor allem Ausstellungsfläche für die dahinterliegenden Geschäfte in der Hochhaus-Passage. Dort gab es in den 60er Jahren ein Nähmaschinenfachgeschäft, einen Waschsalon, eine Bäckerei. Der größere Kasten enthielt lange einen Zeitungskiosk. Zuletzt enthielt die vordere Vitrine Werbung für einen Sex-Shop und die Rio-Rita-Bar. Diese wurde bereits 2019 abgebrochen.
Die beiden anderen Kioske hatte zuletzt ein Pizzabäcker genutzt: einen zur Zubereitung, einen als Gastraum. Er zog im Herbst 2020 aus. Die Küche stand seither leer, verlotterte zusehends. Der Gastraum wurde als Reparaturwerkstatt für Weißwaren genutzt.