Zum Start ein Schwarzes Loch

  • Der Physiker Albert Einstein hatte am 14. März Geburtstag. An diesem Tag startet das Quantenjahr in Ulm. Am kommenden Freitag gibt es ab 11 Uhr ein Schwarzes Loch auf dem Ulmer Münsterplatz mit Selfie-Point. Foto: Stefan Puchner/dpa
  • Die Beteiligten des Quantenjahres in Ulm stellten im Verschwörhaus das Programm vor. Foto: Volkmar Könneke

Wissenschaft Die Stadt Ulm als Geburtsstadt Albert Einsteins widmet mit „quant.ulm.2025“ dem Thema Quanten im Jahr 2025 große Aufmerksamkeit. Das Programm startet am 14. März.

Ein Schwarzes Loch zu Einsteins Geburtstag, damit startet das Quantenjahr in Ulm unter dem Motto „quant.ulm.2025“. Nachdem die UN-Generalkonferenz 2025 als „International Year of Quantum Science and Technology“ ausgerufen hatte, kam Ulm als einer der führenden Standorte für Quantentechnologie in Deutschland ins Spiel. Nicht zuletzt, weil mit dem Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt und der Universität Ulm zwei echte Hochkaräter der Quantenforschung in Ulm ihren Sitz haben. „Wir haben das zum Anlass genommen zu überprüfen, was wir tun können, um diese Zukunftstechnologie sichtbar zu machen“, sagt Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher. Rausgekommen ist ein umfangreiches Programm. Die Federführung liegt beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, der Universität Ulm und der Stadt Ulm.

Los geht’s am Donnerstag, 14. März, mit einem „Schwarzen Loch“ auf dem Münsterplatz, bei dem es auch einen Selfie-Point geben wird. Der Tag ist übrigens auch der Geburtstag des wohl berühmtesten Sohns der Stadt: Albert Einstein. „Er hat so viel beigetragen zu Quantenmechanik, deshalb starten wir ihm zu Ehren an diesem Tag“, sagt Nancy Hecker-Denschlag vom Albert Einstein Discovery Center. Sie wird bei der Auftaktveranstaltung im Haus der Begegnung das Modell des Albert Einstein Discovery Centers erstmals der Öffentlichkeit vorstellen. Am 17. März wird das Modell nach dem Entwurf von Daniel Libeskind dann auch in der Sparkasse Ulm ausgestellt. Höhepunkt des Abends ist ein Vortrag von Physiknobelpreisträgerin Anne L’Huillier mit dem Titel „Watching the quantum world with ultrashort light pulses“.

Die Formulierung der Quantenmechanik vor hundert Jahren hat eine bleibende Grundlage für das physikalische Verständnis der Natur gelegt. Erfindungen wie die Magnetresonanztomografie in Kliniken, der Laser, Solarzellen oder kleinste Chips als Grundbausteine von Computern verdanken alle ihre Existenz der Quantenmechanik. „Quantencomputer haben das Potenzial, Probleme zu lösen, die klassische Rechner nicht lösen können. Optimierungsaufgaben bei Mobilität, Logistik oder in der Raumfahrt bis hin zu KI-Anwendungen und Materialforschungen“, so Annika Zimmermann von der Quantencomputing-Initiative.

Michael Höse vom Institut für Quantentechnologien ergänzt: „Wir beschäftigen uns zum Beispiel auch mit der Entwicklung optischer Uhren, die für die Raumfahrt, die Satellitennavigation und in der Kommunikation gebraucht werden. Damit soll die Navigation in der Zukunft noch besser werden, die Uhren sollen zentimetergenaue Navigation ermöglichen und für Drohnen und autonomes Fahren von großer Bedeutung sein.“

„Um diese vielen Anwendungen und Möglichkeiten der Quantentechnologie sichtbarer zu machen, wird alles, was sonst in der Wissenschaftsstadt am Eselsberg stattfindet, in die Stadt kommen, um Quanten erlebbar und greifbar zu machen“, kündigt Ansbacher an. Die Veranstaltungen zum Quantenjahr in Ulm sollen die breite Öffentlichkeit beteiligen und Dinge, vor denen man Angst hat, sie nicht zu verstehen, begreifbar machen.

Michael Höse sieht in der Quantentechnologie die Zukunft: Sie ist heute da, wo Künstliche Intelligenz vor 15 bis 20 Jahren war. Da wusste auch keiner darüber Bescheid, heute ist sie in aller Munde. Quantentechnologien werden höchstwahrscheinlich das nächste große Ding sein und Ulm bietet gute Voraussetzungen hierbei an vorderster Front mitzuspielen.“

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