Neue Rettungswache für Erbach

  • Die Verantwortlichen von DRK-Ortsverein, Rettunsdienst und Stadt Erbach vor der Rettungswache. Foto: Henri Gallbronner

Wer in Erbach und Umgebung den Rettungsdienst benötigt, dem wird künftig wohl schneller geholfen als bislang.

Erbach. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat seine neue Rettungswache in Erbach in Betrieb genommen. Täglich von 7 bis 19 Uhr versieht dort seit der vergangenen Woche die Besatzung eines Rettungswagens ihren Dienst.

Am vergangenen Mittwoch nahm die Erbacher Wache ihren Dienst auf – schon um 8.04 Uhr wurden die Sanitäter das erste Mal alarmiert. In der nahegelegenen Arztpraxis, dem Einsatzort, wunderte sich das Personal nicht schlecht, dass die Hilfe schon nach zwei Minuten eintraf.

Kürzere Wege sind auch der Hauptgrund, warum die zusätzliche Rettungswache erforderlich wurde, erklärten Bundestagsabgeordnete Ronja Kemmer, Präsidentin des DRK-Kreisverbandes Ulm und David Richter, Geschäftsführer der DRK Rettungsdienst Heidenheim-Ulm gGmbH, bei der offiziellen Inbetriebnahme am Freitag. Man komme damit einer Gesetzesänderung zuvor: Die Hilfsfrist, also die Zeitspanne, die von der Alarmierung bis zum Eintreffen am Einsatzort vergehen darf, wird in Baden-Württemberg nämlich verkürzt.

Bislang beträgt sie 15 Minuten, künftig zwölf. Allerdings benötigen Rettungswagen von den umliegenden Wachen nach Erbach in der Regel zehn bis zwölf Minuten, bis die Helfer vor Ort sind. Spielraum wäre dann also keiner mehr. Es sei daher ein „guter Tag für die Menschen vor Ort“, meinte Kemmer.

Übergangsweise befindet sich die Wache in dem Gebäude, das schon bislang den DRK-Ortsverein beheimatet. Binnen zwei Wochen wurde dort eine Dachgeschosswohnung hergerichtet, die die Stadt Erbach zur Verfügung stellt. Überhaupt lobten alle Verantwortlichen die Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen. Die Ehrenamtlichen betreiben dort schon bislang eine Helfer-Vor-Ort-Gruppe. Die werde nun etwas weniger Arbeit haben, sagte Richter: „Aber die Nächte gehören Ihnen ja weiterhin.“ Auch, wenn künftig während eines Einsatzes ein weiterer Alarm hinzukommen sollte, überbrücken die Helfer vor Ort weiterhin die Zeit bis zum Eintreffen der Verstärkung aus Ulm oder Ehingen.

August Weber, Stadtrat der Freien Wähler, der als Vertreter der Stadt dabei war, lobte die Einrichtung: „Etwas Besseres konnte uns gar nicht passieren.“ Auch wenn er hoffe, die Sanitäter nie zu brauchen, gebe es ihm ein gutes Gefühl, dass sie in der Nähe seien.

Das Personal für die Rettungswache wird von den umliegenden DRK-Standorten gestellt. In der Regel werden ein Notfall- und ein Rettungssanitäter ihren Dienst tun.

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