Ausbau kommt wohl doch

  • Der Albaufstieg ist ein Flaschenhals der A8 zwischen Ulm und Stuttgart. Foto: Marijan Murat/dpa

Verkehr Mit Erleichterung und Skepsis reagiert Politik auf Beschluss, der wohl den Weg für den Albaufstieg freimacht.

Region. Der Aufschrei in den angrenzenden Kommunen war groß, als Mitte September die Nachricht die Runde machte, dass dem Bund die finanziellen Mittel für zahlreiche Bahn- und Straßenbauprojekte fehlen – und davon auch der A8-Albaufstieg betroffen sei. Dieser stellt einen Flaschenhals der A8 zwischen Ulm und Stuttgart dar. In einer Presseerklärung übten auch der Ulmer Grünen-Bundestagsabgeordnete Marcel Emmerich und der Landtagsabgeordnete Michael Joukov Kritik an der Streichliste.

„Es ist ein Offenbarungseid, die Union nimmt Infrastrukturengpässe billigend in Kauf“, hieß es dort. Wohlstand sei ohne gute Infrastruktur nicht denkbar. „Dafür haben wir gemeinsam mit der Regierung das Sondervermögen Infrastruktur auf den Weg gebracht, mit 500 Milliarden Euro ein echter Gamechanger.“ Dass die Finanzierung für den Albaufstieg trotz des Sondervermögens gestrichen werden soll, sei „ein schlechter Witz“, so Emmerich.

Vor knapp zwei Wochen waren die Bürgermeister der betroffenen Kommunen nach Dornstadt gefahren, um klarzumachen, wie bedeutend der Ausbau der A8 für die gesamte Region ist. „Albaufstieg A8 jetzt – keine weitere Verzögerung“, forderten sie auf einem Transparent.

Nun ist das Aufatmen groß, der Koalitionsausschuss aus Union und SPD hat beschlossen, dass alle Straßenbauprojekte, die baureif sind, auch gebaut werden. Das schließe den Albaufstieg mit ein. Es bleibt allerdings eine gewisse Skepsis.

Druck gemacht

„Ich begrüße, dass die Regierung Merz zur Einsicht kam und nun die Finanzierung des Albaufstiegs sichern will“, teilt Joukov mit. „Ich erwarte, es bald schwarz auf weiß zu sehen. Der Druck aus Region und Landesregierung hat wohl gewirkt.“ Die gleiche Klarheit erwarte er für die ICE-Neubaustrecke Ulm – Augsburg.

„Ich hoffe, dass diese vollmundige Ankündigung auch auf dem Boden der Tatsachen beruht und es tatsächlich zu einer zügigen Umsetzung des Albaufstiegs und der Bahn-Neubaustrecke Ulm – Augsburg kommt“, sekundiert Emmerich. „Investitionen in die Infrastruktur wurden zu lange verschlafen. Wenn wir so weitermachen, gefährden wir auf Sicht auch den Wohlstand in Deutschland.“

Die Erleichterung ist fraktionsübergreifend: „Unsere Bemühungen, im Zuge des parlamentarischen Verfahrens und der weiteren Haushaltsberatungen die Wichtigkeit des Albaufstiegs herauszustellen, waren erfolgreich“, berichtet der Göppinger CDU-Bundestagsabgeordnete Hermann Färber. „Somit sind die Unsicherheiten der letzten Wochen beendet.“

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