Ein Interim in einer Halle am Bahnhof

  • Interimslösung: Das Theater Ulm kann die Sheddachhalle am Hauptbahnhof beziehen. Foto: Volkmar Könneke

Theater Ulm Für 1,1 Millionen Euro werden zwei Probebühnen und weitere Räumlichkeiten hergerichtet.

Eine weitere Hürde ist genommen, aber das Projekt bleibt umstritten: Mit sieben zu fünf Stimmen hat der Bauausschuss des Ulmer Gemeinderats beschlossen, einen Bebauungsplan für das „Kinder- und Jugendtheater“ aufzustellen. Gemeint ist: der Erweiterungsbau für das Theater Ulm, für Werkstätten und diverse Funktionsräume, in dem aber auch ein Kinder- und Jugendtheater integriert ist als Ersatz für das marode Alte Theater (am Scholl-Gymnasium).

Debattiert wurde darüber am Dienstagabend nicht: Es musste zunächst mal der geltende Bebauungsplan „Olgastraße (Theater)“ von 1965 aktualisiert werden, für die „planungsrechtliche Sicherung des Vorhabens“. Das Vorhaben, das nach letztem Stand und in einer abgespeckten Version unter 40 Millionen Euro kosten soll? Nach wie vor ist kein finaler Baubeschluss gefällt. Und unvermindert steht die Stadt unter Spardruck. Gibt der Gemeinderat aber noch in diesem Herbst sein Okay, könnten 2026 die Bauarbeiten beginnen.

Eilentscheidung des OB

Doch nach dem Brand in der Paketposthalle Ende Juni hat sich für das Theater Ulm die Lage verschärft. Zwei Probebühnen sowie der Fundus und Magazinräume gingen verloren. In der Sitzung des Bauausschusses ist jetzt eine „Eilentscheidung“ von Oberbürgermeister Martin Ansbacher von Ende Juli offengelegt worden: für eine „Interimsunterbringung“, wie es amtsdeutsch heißt. Und die wurde jetzt „ohne Widerspruch“ abgesegnet. Das zentrale Gebäudemanagement der Stadt hat diverse Optionen geprüft und ist zur Erkenntnis gekommen, dass „die sinnvollste und mit Abstand wirtschaftlichste Lösung“ für ein Interim die benachbarte Sheddachhalle am Hauptbahnhof sei. Zwei Drittel der Halle werden laut Verwaltungsvorlage benötigt, den Rest könne weiterhin die Bahn als Lagerfläche nutzen.

Natürlich muss die Sheddachhalle fürs Theater erschlossen und hergerichtet werden:  Wasser- und Fernwärmeanschlüsse, Elektrik. Ein Aufenthaltsraum und Toiletten sollen in Form von Containern bereitgestellt werden. Das alles kostet: rund 1,1 Millionen Euro, finanziert in der Not aus allgemeinen städtischen Finanzmitteln. Voraussichtlich bis Dezember könne das Theater Ulm das Interim beziehen, heißt es.

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