Frei bringt höhere Zuzahlungen ins Spiel

Berlin. Für die anstehende Reform des Gesundheitssystems hat Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) höhere Zuzahlungen der Versicherten ins Gespräch gebracht. „Es geht auch um mehr Eigenverantwortung“, sagte er dieser Zeitung. „So wird zum Beispiel bereits über höhere Zuzahlungen diskutiert, da diese Sätze in den vergangenen 20 Jahren nicht mehr angepasst wurden.“ Einen solchen Schritt schließt auch Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) nicht aus. Gesundheitsökonomen haben bereits für eine Verdoppelung des Betrags plädiert, der derzeit bei mindestens fünf und höchstens zehn Euro pro Medikament liegt, wobei es zahlreiche Ausnahmen unter anderem für chronisch Kranke gibt. Derzeit arbeitet eine im September eingesetzte „Finanzkommission Gesundheit“ an Sparvorschlägen. „Es darf keine Denkverbote geben“, mahnte Frei. „Wir wollen, Pathos hin oder her, den großen Wurf.“ Es müsse eine Lösung sein, „die allen etwas abverlangt, damit sie als gerecht empfunden wird“.

Mit Blick auf den neuen Wehrdienst erwartet der CDU-Politiker nach dem Koalitions-Krach jetzt eine rasche Einigung. „Angesichts der Bedrohungslage ist allen bewusst, dass wir das Verfahren schnell abschließen müssen“, sagte er. Frei räumte ein, dass er sich als Vater eines 16-jährigen Sohnes „mit der Frage naturgemäß anders“ beschäftige als mit seinem eigenen Wehrdienst vor rund 30 Jahren.

Interview

Gesundheit Kanzleramtsminister plädiert im Interview für mehr Eigenverantwortung.

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