Nächste bittere Operation am rechten Knie

  • Von beiden Seiten gestützt, das rechte Knie dick bandagiert: Nationalspielerin Lena Oberdorf. Foto: Eibner

Fußball Der Schock nach Lena Oberdorfs erneutem Kreuzbandriss ist groß beim FC Bayern und im DFB-Team.

München. Lena Oberdorf konnte nicht mehr auftreten. Gestützt humpelte sie mit Tränen in den Augen vom Platz, um ihr rechtes Knie ein dicker Verband. Ausgerechnet jenes Knie, in dem sie sich bereits im Vorjahr das Kreuz- und Innenband gerissen hatte. Und jetzt erneut: Kreuzbandriss hieß die Diagnose auch nach den Untersuchungen am Montag. Kurz vor dem angedachten Comeback im Nationalteam im Nations-League-Halbfinale gegen Frankreich am Freitag (17.45 Uhr/ARD) und am 28. Oktober (21.10 Uhr/ZDF) steht die 23-Jährige erneut vor einer weiteren langen Zwangspause. Bereits am Dienstag soll sie operiert werden. „Until we meet again“, schrieb sie unter ein schwarz-weißes Foto von sich bei Instagram und setzte ein gebrochenes Herz dahinter.

Binnen Minuten nahmen zahlreiche aktuelle und frühere Teamkolleginnen Anteil. „An deiner Seite!“, kommentierte DFB-Kapitänin Giulia Gwinn: „Wir fangen dich auf.“ Alexandra Popp oder Laura Freigang reagierten mit aufmunternden Herz-Emojis. Adriana Achcinska hatte Oberdorf am Sonntag in der 20. Minute des Bundesliga-Duells gegen den 1. FC Köln (5:1) bei einem Zweikampf im Mittelfeld unglücklich getroffen, durch den Kontakt knickte das Knie etwas weg. Am 16. Juli 2024 hatte sich die Schlüsselspielerin in einem Länderspiel gegen Österreich die schwere Knieverletzung erlitten, verpasste Olympia und die EM, ehe sie nach über einem Jahr Zwangspause Ende August zurückkehrte.

Mit guten Leistungen und sogar drei Treffern spielte sich Oberdorf gleich wieder ins Blickfeld von Bundestrainer Christian Wück, der sie in der Vorwoche in seinen Kader zurückholte. Doch aus dem „Neuanfang“ der Abräumerin wird nun nichts. Generell plagen die Wück-Elf massive Kniesorgen. Zuvor hatten sich bereits Angreiferin Giovanna Hoffmann (Kreuzbandriss) sowie Stammtorhüterin Ann-Katrin Berger abgemeldet. Bei ihr habe es immerhin als erste Rückmeldung gegeben, „dass es kein Kreuzbandriss ist“, sagte Wück. Generell sehe er aber die Häufung von Kreuzbandrissen im Frauenfußball – zuletzt hatte es beispielsweise auch Bayerns Sarah Zadrazil oder Ex-Nationalkeeperin Merle Frohms erwischt – mit großer Sorge: „Es ist ein Thema, wo wir uns natürlich Gedanken machen müssen, woran das liegt. Ob es ein Frauenfußball-Problem ist oder ob es ein Problem der Überbelastung ist.“

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