„Frieden hat man nicht, Frieden muss man machen“
Vortrag Im Rahmen der Metzinger Friedenswochen spricht Prof. Dr. Hanne-Margret Birckenbach im Martinshaus.
Metzingen. „Komm den Frieden wecken!“ – so lautet das Motto der 45. bundesweiten ökumenischen Friedens-Dekade sowie auch der diesjährigen Metzinger Friedenswochen. „Ja, wo schläft er denn?“, war die Reaktion manches Scherzboldes auf das Motto. Doch ernthaft gefragt: Kann man Frieden überhaupt „wecken“? Und wenn ja, wie? In ihrem Vortrag „Wenn du Frieden willst, bereite ihn vor“ stellt die Sozialwissenschaftlerin und Friedensforscherin Prof. Dr. Hanne-Margret Birckenbach ihre Antworten auf diese Fragen vor. Der Vortrag findet am Donnerstag, 23. Oktober, um 19.30 Uhr im Metzinger Martinshaus statt.
Auch zur Frage, ob man durch militärische Aufrüstung gesellschaftliche Sicherheit erreichen und Frieden sichern kann, äußert sich Prof. Hanne-Margret Birckenbach. In einem Interview mit der Frankfurter Rundschau im April dieses Jahres erläuterte sie: „Sicherheit wächst nicht mit den Ausgaben, die dafür bereitgestellt und nicht mit den Waffen, die angeschafft werden. Denn das, was die eine Seite ins Militärische investiert, wird von der anderen Seite als Bedrohung wahrgenommen.“
Der militärischen Sicherheitslogik, die zu einer zerstörerischen Aufrüstungsspirale führt, setzt Birckenbach – auch aufgrund ihrer jahrelangen Forschungstätigkeiten – die Friedenslogik und ein mutiges „den Frieden wagen“ entgegen. Denn: „Frieden hat man nicht, Frieden muss man machen“, so eine ihrer Grundüberzeugungen. So lautet auch der Untertitel ihres jüngsten Buches „Friedenslogik verstehen“.
Die Referentin Prof. Dr. Hanne-Margret Birckenbach arbeitete am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik Hamburg, an den Universitäten Kiel und Bremen und bis 2012 als Professorin für Europastudien und Friedens- und Konfliktforschung an der Universität Gießen. 2023 wurde Birckenbach mit dem Göttinger Friedenspreis ausgezeichnet.
Der Vortrag im Rahmen der Metzinger Friedenswochen am Donnerstag, 23. Oktober, wird vom Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart von „pax christi“, der Internationalen Katholischen Friedensbewegung, mit unterstützt.
Weitere Termine der Metzinger Friedenswochen sind ein Vortrag mit Diskussion am Dienstag, 4. November, 19.30 Uhr, mit Friedhelm Schneider zum Thema „Kriegsdienstverweigerung – ein bedrohtes Menschenrecht“ im Bomifatiussaal sowie ein Vortrag mit Video-Clips aus dem Dokumentarfilm „Forgotten Voices“ von Julia Kramer am Donerstag, 6. November, 19.30 Uhr, im Martinshaus.
Außerdem ist am Samstag, 8. November, 15 Uhr, ein Stadtspaziergang mit dem Metzinger Stadtarchivar Rolf Bidlingmaier zu „Kriegsende und Neubeginn in Metzingen“ geplant. Treffpunkt ist am Rathaus in Metzingen. Und am Montag, 10. November, 20 Uhr, berichtet Rosi Höhn-Mizo über ein Versöhnungsprojekt in Vietnam: „Frieden heißt, dem Leben etwas geben“.
Die Friedenswochen gehen noch bis Mitte November, diese und weiter Veranstaltungen sind auch auf der Homepage des AK Frieden unter www.ak-frieden-metzingen.de/programm-2025 zu finden.