Die Alb mit der „WanderBar“ erfahren
Region Ein E-Lastenrad mit Tresen, Snacks und Sekt: Mit ihrer mobilen Bar und zahlreichen Tourangeboten bringen zwei Frauen Genuss auf die Wanderwege der Region.
Nach einer gelungenen Wanderung gemeinsam einzukehren, ist für viele Wanderer sicher ein Highlight. Bei einer Tour mit der „WanderBar“ kann man Kulinarisches auch schon auf dem Weg genießen: Das Lastenrad ist ausgestattet mit einem Anhänger, der zugleich als Stauraum für Getränke und Snacks, wie auch als Bartisch fungiert – sowie einem E-Motor, der den „Barkeeper“ beim Tritt in die Pedale unterstützt. „Die Idee dazu ist auf einer unserer Touren entstanden“, berichtet Regine Erb, Biosphärenbotschafterin, bei der Einweihungsfeier des besonderen Lastenrads. Sie und Kathrin Steinhart setzten das Projekt gemeinsam um.
Um Kulinarik, Regionalität und Bewegung miteinander zu verbinden, entstand die Idee der mobilen Theke. „Mit regionalen Spezialitäten aus dem Biosphärengebiet und Produkten von Albgemacht wollen wir unsere Region erlebbar machen“, führt Erb die Idee weiter aus. Das regionale Erlebnis soll aber über die Geschmackssinne hinaus gehen: Bei den Touren wandern oder spazieren die Teilnehmer entlang des Albtraufs, zwischen den Obstbäumen des Biosphärengebiets oder den Weinbergen – auch persönliche Wunschtouren seien möglich. Die Wanderpausen werden von den Veranstalterinnen versüßt, mit Gebackenem, saisonalen Leckereien, regionalem Sekt, Saft oder Likör – auf der „WanderBar“ serviert. „Wir können selbst zwar gut backen und kochen, aber das Angebot lebt von Partnerschaften“, sagt Erb. Zukünftig hofft sie auf eben solche mit Bäckereien, Brennereien und weiteren kulinarischen Institutionen. Entsprechende Botschafter sollen dann die Touren begleiten und den Wanderern Auskunft über die Produkte geben. „Bei einer Weintour führt dann ein Winzer die Tourteilnehmer durch die Verköstigung“, beschreibt Erb beispielhaft den Plan.
Bei ganz unterschiedlichen Anlässen und Zielgruppen könne das bepackte Dreirad Einsatz finden, sagt Steinhart und führt aus: „Firmen und Gruppen, die bei einer geführten Tour Teamgeist mal anders erleben möchten. Und Touristen, die die Region mit allen Sinnen genießen wollen.“ Außerdem bei Schulausflügen, Wanderungen oder Veranstaltungen des Schwäbischen Albvereins.
Ganz nach der Devise „Nachhaltige Mobilität ist nicht nur sinnvoll, sondern kann auch schön sein“, arbeiteten die Frauen verschiedene Konzepte für ihre angebotenen Touren aus. Süße und herzhafte Variationen gibt es bei der „Apfelgenuss-Tour“ und auch die Wanderung namens „Apfelrausch und Wanderlust“ trumpft mit Getränken aus dem heimischen Obst auf. Bei der Tour unter dem Motto „Wandern in rot“ werden verschiedene rote Spezialitäten auf der farbgleichen Theke serviert – von Kirsch-Secco bis Rote-Bete-Dip. Und auch in der kalten Jahreszeit sind Touren mit wärmenden Getränken geplant, um neben den Füßen auch die Hände warmzuhalten, etwa die Winter-Genuss-Tour „Glüh und Geh“ und „Wärm dich glücklich mit der Winter-WanderBar.“ In Zukunft sollen noch weitere Konzepte hinzukommen. „Wir können die Erlebnisse flexibel gestalten, ob kurz oder lang, sportlich oder gemütlich“, erklärt Steinhart. Und auch bestimmte Strecken oder Startpunkte könnten von den Teilnehmern gewählt werden.
Unterstützung bei der Umsetzung erhielten sie vom Team des Fahrradgeschäfts Radkutsche aus Nehren, das das elektrische Lastenrad entsprechend anfertigte. Das Design für die Verkleidung plante Christina Beege von der Nürtinger Werbeagentur Swiss-Print. Dank richten die beiden Frauen auch an ihre Männer, „fürs Beraten, Diskutieren, Motivieren und Schleppen“. Aber: „Die Förderung des LEADER-Porgramms hat das Projekt überhaupt erst ermöglicht“, so Erb und meint damit die Summe von 12.492 Euro, die ihnen zur Verfügung stand. Beim Antrag unterstützte sie Hannes Bartholl, Regionalmanager bei LEADER Mittlere Alb.
„Es ist ein Beispiel eines Kleinprojekts, das eine große Wirkung für nachhaltigen Tourismus und Mobilität hat“ so Bartholl zum neuen Freizeitangebot in der Region. Und auch Bürgermeister Elmar Rebmann ist sich sicher: „Das wird ein Riesen-Erfolg.“
Auf ihrer Jungfernfahrt vergangenes Wochenende konnte die „WanderBar“ bereits überzeugen, berichten die Frauen: Da radelten sie spontan zu einem Geburtstag – der Anhänger beladen mit Sekt und Snacks.