Bibelsprache verstehen

Bildung Interreligiöser Dialog: Vortragsabend mit Martin Attar.

Reutlingen. Die biblische Sprache auf dem Hintergrund des interreligiösen Dialogs zu hören steht im Fokus einer Veranstaltung der Evangelischen Kirchengemeinde Reutlingen West-Betzingen und der Evangelische Bildung am Donnerstag, 23. Oktober, um 19.30 Uhr im Betzinger Gemeindehaus (Steinachstrasse 4), heißt es in einer Mitteilung. „Wie müssen alte Texte im Zusammenhang der Zeit gesehen werden, in der sie niedergeschrieben wurden und aus welcher damaligen Kultur? Was bleibt zeitlos gültig?“: Diese Fragen bergen so manches interreligiöse Missverständnis, meint Martin Attar, der als islamischer Theologe und Politikwissenschaftler diesen Fragen nachgeht. Begriffe wie „Sohn Gottes“ oder „Vater“ seien tief in der Bildsprache der israelitischen Kultur verwurzelt, lange bevor sie dogmatisch aufgeladen wurden. Dieser Vortrag bietet die Möglichkeit, die ursprüngliche Sprachwelt der Bibel besser zu verstehen, jenseits christlicher Systematik und muslimischer Vorbehalte. Der Abend, der von Frieder Leube moderiert wird, will dazu beitragen, der biblischen Sprache wieder mehr zum Begegnungsraum zu verhelfen statt zum Spannungsfeld.

Attar wuchs in einem multikulturellen und multireligiösen Elternhaus mit großem Freiraum auf. Zunächst gehörte er der salafistischen Szene an, wandte sich jedoch 2016 wieder vom Salafismus ab. Danach setzte er sich mit dem eher traditionellen, sunnitischen Islam auseinander. Er begann islamische Theologie, später Politikwissenschaften zu studieren und promoviert zur Zeit in islamischer Theologie.

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