Pressefreiheit weltweit stark bedroht
Medien „Reporter ohne Grenzen“ spricht von einem „historischen Tiefstand“.
Berlin. Die Lage der Pressefreiheit hat sich laut „Reporter ohne Grenzen“ (RSF) verschlechtert. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebe in Staaten, in denen die Lage der Pressefreiheit als „sehr ernst“ eingestuft werde, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht der Organisation. Dies sei ein „historischer Tiefstand“. Deutschland rutschte aus den Top Ten auf Platz elf ab.
Für Einschränkungen der Pressefreiheit macht RSF zerbrechliche Sicherheitslagen, zunehmendem Autoritarismus und wirtschaftlichen Druck verantwortlich. „Autokraten ist unabhängiger Journalismus ein Dorn im Auge“, erklärte RSF-Geschäftsführerin Anja Osterhaus.
Nach Informationen von RSF können Medien in 160 von 180 beobachteten Ländern und Territorien nur „mit Schwierigkeiten“ oder überhaupt nicht stabil wirtschaften. In 46 Staaten konzentriere sich der Medienbesitz in den Händen weniger Eigentümer. So werde die Medienlandschaft etwa in Russland, das auf Platz 171 liegt, entweder vom Kreml oder von Kreml-nahen Oligarchen kontrolliert. Die USA landen auf Platz 57 der Liste.Deutschland steht im globalen Vergleich weiter gut da, dennoch spricht die Organisation von einem „zunehmend feindlichen Arbeitsumfeld“ und Übergriffen von rechts.
Europa ist laut dem Bericht weiterhin die Weltregion, in der Journalistinnen und Journalisten am freiesten berichten können. Spitzenreiter ist Norwegen, gefolgt von Estland. Die hintersten Plätze belegen China, Nordkorea und Eritrea.