Auto verletzt Menschen schwer
Unfall Mitten im Feierabendverkehr fährt in der Stuttgarter Innenstadt ein Wagen in eine Menschengruppe.
Stuttgart. Die Verkäuferin der Konak-Bäckerei hält sich immer wieder die Hand vor den Mund. „Furchtbar, ganz furchtbar“, sagt sie und starrt auf die Szenerie keine zehn Meter vom Eingang der Bäckerei in den Arkaden direkt neben der U-Bahn-Haltestelle Olgaeck am Stuttgarter Charlottenplatz. Ein Pizzakarton liegt dort drüben an den Treppen zur Haltestelle, ein herrenloser Trolley, einzelne Kleidungsstücke, Versorgungsmaterial von Rettungskräften. Es wimmelt vor Polizei und Feuerwehr, die Straße hinauf werden Verletzte in einem Rettungsbus der Feuerwehr behandelt. Halb auf der Straße, halb im Fußgängerbereich am Aufgang zur Haltestelle, steht ein schwarzer Mercedes G-Klasse, am mächtigen Kühler ein paar grobe Kratzer und leichte Dellen.
Um kurz vor 18 Uhr am Freitagabend fuhr das Fahrzeug, aus der Olgastraße kommend, an der Kreuzung rechts abbiegend, in die Menschen, die zur Haltestelle strömten. „Da war alles voller Menschen, dann hat ein Kind furchtbar geschrien, ein Mann gebrüllt“, sagt die Verkäuferin, die aber den Aufprall selbst nicht mitbekommen hat. Sekunden später ging der erste Notruf bei Polizei und Rettungskräften ein, wenige Minuten waren etliche Einsatzkräfte vor Ort.
Person muss reanimiert werden
Nach und nach werden an diesem Abend dann mehr Details zu dem Vorfall bekannt: Acht Menschen wurden mindestens verletzt. Darunter seien auch drei Schwerverletzte, sagt ein Sprecher der Feuerwehr. Diese seien inzwischen alle in Stuttgarter Krankenhäuser eingeliefert worden. Eine Person musste laut Polizei wiederbelebt werden. Der Fahrer des Autos, ein 42 Jahre alter Mann, wurde nach Polizeiangaben festgenommen und vernommen.
Die Frage steht lange im Raum, ob die Fahrt in die Menschenmenge ein Unfall war oder Absicht dahintersteckte. „Wir gehen im Moment von einem Unfall aus, ermitteln aber in alle Richtungen“, sagt dann später ein Sprecher der Polizei. Ausschließen könne man eine Amokfahrt nie, man könne nicht in die Köpfe der Menschen hineinschauen, sagte der Sprecher. Es sehe aber zunächst nach einem Unfall aus.