Teddys Integrationstest wird im Mai 14 Jahre alt

  • Ein gewöhnungsbedürftiger Anblick, aber keine Seltenheit mehr in Mössingen. Seit Wochen gibt es Probleme bei der Entsorgung von Gelben Säcken. Foto: Benjamin Breitmaier

Das sind die kleinen Anekdoten aus dem Steinlachtal, die bei anderen unter den Tisch fallen.

Teddys Integrationstest wird im Mai 14 Jahre alt: Manche erinnern sich noch genau, wo sie waren, als die Mauer fiel. Der Botengänger weiß noch ganz genau, wo er zum ersten Mal „Umfrage zum Integrationstest (was nicht gesendet wurde)“ sah: im Computerraum der Schule. Für die jüngeren Leser (sofern es sie gibt): Damals gab es noch keine Klassentablets. Stattdessen hatte jede Schule einen Raum mit vergilbten PCs im Röhrenmonitor-Format, die fünf Minuten brauchten, um hochzufahren – begleitet vom Sound einer startenden Dampflok. Seitdem wurde das Video über 46 Millionen Mal aufgerufen. Der Satz „Was labersch du?“ erreichte Kultstatus. In dem Clip beantwortet Teddy Teclebrhan, Bästenhardts wohl berühmtester Sohn, in seiner Rolle des Antoine Fragen zu einem deutschen Integrationstest. Damals stellte sich eine ganze Generation dieselbe Frage: Ist das Satire – oder meint er das ernst? Schließlich sollte der Titel letzteres evozieren. Die Diskussion in den Kommentaren schwankte zwischen Belustigung und Überfremdungsangst. Unvergessen: Auf die Frage „Wer ist Deutschlands Bundeskanzler?“ kommt die Antwort: „Angelo Merte.“ Und davor? „Hitler… kann das sein?“ Das sollte nicht das einzige Video sein, mit dem Teddy die Aufmersamkeit der Öffentlichkeit erregte. (lob)

Das Problem mit dem Müll: Seit einer Woche stapeln sich die gelben Säcke in Bästenhardt und anderen Teilen Mössingens. Von den angekündigten Nachholterminen ist jedenfalls nicht übrig geblieben. In der vorigen Woche informierte die Stadt Mössingen über Nachholtermine der Firma Alba. Statt am 24. April hätten die gelben Säcke am 25. April abgeholt werden sollen. Nur ist das nicht passiert. Wenn der Botengänger bei herrlichem Wetter in die Redaktion radelt, nimmt er statt des Frühsommerduftes nur die sich stapelnden gelbe Säcke wahr. Vielleicht ist jetzt der Moment gekommen, ernsthaft über eine Gelbe Tonne nachzudenken. Denn, wenn sich nichts ändert, könnten die Warnungen böser Zungen Realität werden – und Mössingen bekommt nicht nur ein Müll-, sondern auch ein Rattenproblem. Liebe Verantwortliche, holt endlich die Säcke ab! Oder schickt wenigstens einen Brief, eine Taube, eine Rauchzeichen – irgendetwas, das Hoffnung macht. (lob)

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