45 Millionen: Weltraumtaxi statt Bus von Elon Musk

  • Himmelsstürmer: Das Team von HyImpulse vor der SL 75, mit der den Neuenstädtern der Durchbruch gelang. Foto: HyImpulse

HyImpulse Die Raketenbauer sammeln 15 Millionen Euro Investorenkapital und 30 Millionen an Fördergeldern ein.

Neuenstadt. Das Luft- und Raumfahrt-Unternehmen HyImpulse mit Sitz in Neuenstadt/Kocher arbeitet weiter am Menschheitstraum der Raumfahrt. Aktuell hat das Unternehmen seit seiner Gründung insgesamt 74 Millionen Euro an Kapital eingesammelt. Wichtig für die Neuenstädter: Die 15 Millionen, die jetzt zusammengekommen sind, gehen auf eine sogenannte Serie-A-Finanzierungsrunde zurück. Soll heißen: Aus Sicht der Investoren zeigen die Raketenbauer Fortschritte beim Aufbau ihres Geschäftsmodells und lassen Wachstumspotenzial erkennen. HyImpulse-Chef Christian Schmierer bringt dieses Modell so auf den Punkt: „Während Anbieter wie SpaceX einen Linienbus mit festem Fahrplan ins All bereitstellen, entwickeln wir mit einen flexiblen Taxi-Service.“ Die Kunden, fügt er hinzu, könnten individuelle Startlösungen wählen und Zeiten flexibel planen.

Ein Meilenstein auf dem Weg zur jüngsten Finanzierungsrunde waren unter anderem Investitionsgelder der Europäischen Raumfahrtagentur ESA: HyImpulse hatte Ende letzten Jahres 11,8 Millionen Euro erhalten. Damit konnte das Unternehmen die Entwicklung ihres Small Launcher 1 (SL 1) voranbringen. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes orbitales Trägersystem, das speziell für den Transport von Kleinsatelliten mit bis zu 600 Kilogramm Gewicht in niedrige Erdumlaufbahnen gedacht ist. Der Erststart ist für 2027 geplant. Zuvor will HyImpulse bereits mit dem Vorläufermodell Kleinsatelliten kommerziell in einen Suborbit bis 250 Kilometer Höhe schießen: Die SR 75 war im Mai vergangenen Jahres bei einem Testflug erfolgreich vom australischen Koonibba zu ihrem Jungfernflug abgehoben. SR 75 fliegt mit einem Hybrid-Antrieb aus Paraffin, also Kerzenwachs, als festem Brennstoff und flüssigem Sauerstoff.

Top-Investor Schwarz-Stiftung

Angeführt hatte die jüngste Finanzierungsrunde Campus Founders Ventures. Die Heilbronner werden von der Dieter-Schwarz-Stiftung gefördert. Zu den weiteren Investoren gehören neben privaten Kapitalgebern die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft des Landes, der Start-up BW Innovation Fonds und die Sparkassen-Beteiligungsgesellschaft Heilbronn-Franken. Das Geld sichert dem Unternehmen weitere Quellen, denn: Die Ko-Finanzierung in Höhe von 15 Millionen Euro war Voraussetzung dafür, dass europäische Institutionen wie die ESA und die britische Raumfahrtagentur Fördergelder in Höhe von 30 Millionen Euro freimachen.

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