Die Gäste strömen in Massen
Tradition Bei der Kirbe des Obst- und Gartenbauvereins Unterrot gibt es am Sonntag in dem Gaildorfer Teilort nur zufriedene Gesichter. Gut besucht ist schon der Familiengottesdienst zum Auftakt.
Wohl selten kann man einen so gut gelaunten Vorsitzenden eines Vereins wie Werner Altvater vom Unterroter Obst- und Gartenbauverein sehen. Dieser hatte tatsächlich allen Grund zum Strahlen, denn die Unterroter Festhalle war zur Mittagszeit bis auf den letzten Platz besetzt, einschließlich des Foyers und des Geräteraumes. So verwunderte es nicht, dass bei der 46. Unterroter Kirbe kurz vor 13 Uhr auf der Speisekarte Bratwürste und Schlachtplatte gestrichen werden mussten.
„Ich bin völlig überrascht“, meinte der Vorsitzende. Tatsächlich können sich die Unterroter Gartenfreunde auf einen treuen Kundenstamm verlassen, aber auch aus Gaildorf kamen viele, worunter etliche den Besuch mit einem Spaziergang nach Unterrot verbanden. Auch befreundete Gartenfreunde aus Maubach oder Sulzbach/Murr waren angereist. Es hat sich wahrscheinlich herumgesprochen, dass beim OGV Unterrot gutes und schmackhaftes Essen angeboten wird.
Natürlich wurden die traditionellen Herbstmenüs wie Spanferkel, Schlachtplatte oder Kirbeschnitzel angeboten. Zudem gab es als vegetarisches Gericht einen großen Salatteller. Beim Obst- und Gartenbauverein (OGV) Unterrot gibt es traditionell Glombakuchen, der höchst aufwendig hergestellt wird. Bereits am vergangenen Donnerstag trafen sich Emma Frank, Birgit Engel und Ulrike Windmüller, um aus zehn Litern Milch saure Milch herzustellen und sie dann mit weiteren 20 Litern Frischmilch als „Glomba“ zu vermischen. Das Ganze wurde noch mit viel Safran und weiteren Zutaten verfeinert, um am Samstag den Boden aus Hefeteig zu backen.
Jahrzehnte Erfahrung
„Ich bin seit 45 Jahren Mitglied beim OGV Unterrot und beim Glombakuchen backen seit 43 Jahren dabei“, erinnert sich Emma Frank. „Heute machen wir knapp 20 Glombakuchen, früher waren das weit mehr.“ Außer dieser schwäbischen Spezialität wurden viele köstliche Kuchen und Torten angeboten, allesamt von Mitgliedern gebacken.
Den Beginn bei der Unterroter Kirbe bildet ein Gottesdienst mit Pfarrer Volker Adler, mit Bernd Scheiderer am Klavier und den Kindern des Kindergartens Kinderhaus, mit der Leiterin Reinhild Seeger und ihren beiden Mitarbeiterinnen Janina Bohn und Helga Schweizer-Bölz. Die Kinder hatten passend zum Thema „Baum“ einen großen Apfelbaum mit leuchtend roten Äpfeln gebastelt. Pfarrer Volker Adler stellte bei seiner Begrüßung fest: „Wie auch der Baum einem Rhythmus unterliegt, gehört auch zu uns Menschen ein Rhythmus, wonach es eine Zeit zum Säen und Ernten gebe. Heute sei ein Tag zum Danke sagen für das tägliche Brot und die Gaben, die jedem Menschen geschenkt wurden.“
Die Kinder bekamen viel Beifall für ihr Fingerspiel, das anstelle der Schriftlesung vorgelebt wurde. Dabei wurden die Erlebnisse von „Zottelzaum“ nachempfunden, der auf einen Apfelbaum geklettert war. Pfarrer Volker Adler vertiefte das Thema Apfelbaum mit dem menschlichen Leben und musste am Ende feststellen, dass die Kinder mehr Beifall für ihren Vortrag bekamen als er. Mit passenden Liedern und Gebeten und mit dem Vater unser und dem Segen endete der Gottesdienst in der vollen Festhalle. Die Spenden werden dem „Kauf und Rat“-Laden übergeben. Zum Abschluss machte Margot Kühneisen auf die nächsten Aktionen der Gemeinde aufmerksam, vor allem auf die Kirchengemeinderatswahlen Ende November.
Routiniertes Team
Dank seiner eingespielten Mannschaft kam es nach dem Gottesdienst zu keinen nennenswerten Wartezeiten. Das Küchenteam unter Leitung von Andrea Stäbler schaffte den Ansturm im engen Küchenbereich, und dank fleißigen Bedienungen und Kassierern unter Leitung von Diethardt Ellinger gab es so gut wie keine Reklamationen.
Ein Wort noch zur Dekoration. Was die Mitglieder unter der Regie von Peter Dietrich an Herbstzweigen in der ganzen Halle befestigt hatten, war großartig. Genauso liebevoll wurde die traditionelle Tombola von Christa Furkert und ihrem Team präsentiert. Als Fazit konnte Vorsitzender Werner Altvater am Ende nur staunen und loben: „Ich bin rundum zufrieden und bin stolz auf meine rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 2026 werden wir das Fest 15 Jahre Vereinsheim feiern!“
Ich bin rundum zufrieden und stolz auf meine rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Werner Altvater Vorsitzender