Wenn „Preußens Gloria“ vom Viechberg schallt

  • Alphörner sind gewaltig große Musikinstrumente. Die Anschaffung kann schon mal bis zu 2800 Euro kosten. Karl Heinz Rueckert

Fichtenberg. Seit elf Jahren probt der Freundeskreis Süddeutscher Alphornbläser (FSA) in Fichtenberg. Den Proben am Vormittag folgt am Nachmittag ein Konzert. Neues tat Fritz Glock, erster Vorsitzender des FSA, vor dem Konzert am Sonntag dem Publikum kund. Seit diesem Jahr ist Fichtenberg Sitz des Vereins, zu dem auch die Alphorngruppe des Musikvereins Fichtenberg gehört. Von den über 170 Mitgliedern des FSA waren 70 Hornisten, teils aus einem Umkreis von über 250 Kilometern in die Rottalgemeinde gekommen. Im Halbkreis stellten sie das Ergebnis der Probe und ihr Können auf dem Pausenhof der Fichtenberger Schule vor.

Von der „Süddeutschen Festfanfare“ und traditionellen Alphornkompositionen spannte sich der unverwechselbare Klang der Hörner über klassische Volkslieder bis zum „Berg Echo“, das eine Bläsergruppe im Gegenspiel intonierte. Zwischen den Stücken unterhielt Dirigent Ralf Denninger mit Wissenswertem über die Entstehung der Kompositionen und dem Spielen des Instruments. Dabei räumte er mit dem Irrglauben auf, dass die Schweizer das Alphorn erfunden hätten. „Sie haben es am besten vermarktet“, behauptete der Dirigent. Alphornbläser haben ihren Spaß daran, das Instrument an seine Grenzen zu bringen. Häufig finden sich Marsch- und Polka-Kompositionen in der Literatur. Auch Boogie-Woogie kann das Horn zur Klavierbegleitung. Denninger sieht das Alphornspielen nicht nur der Tradition verpflichtet, sondern auch künftig in einem lockeren Musikstil. Die Historie des Horns entwickelte sich vom Signalinstrument zum weltweit verbreiteten Musikinstrument in vielerlei Variationen. Sie bestehen teils aus Tierhörnern oder sonstigen natürlichen Materialien.

Hierzulande kostet ein Alphorn bis 2800 Euro. „Die Anschaffung ist kein billiges Unterfangen“, weiß Denninger. Es werde aber dem Aufwand gerecht, den die Herstellung des Horns benötigt. Die dauert 120 Arbeitsstunden. Eine Kunst sei es auch, dem Instrument seine achtzehn Naturtöne zu entlocken. Atemtechnik und Gesichtsmuskulatur spielen dabei eine besondere Rolle. Uwe Denninger ließ die Zuhörer wissen, dass Alphornbläser in Vereinen an Musikinstrumenten entsprechend vorgebildet wären. Das bestätigten auch die beiden Hornistinnen aus Würzburg und Amstetten, die in ihren Heimatvereinen Parforcehorn spielen. Das nachmittägliche Konzert endete stimmungsvoll mit „Jenseits des Tales“ und der Alphornkomposition „Wenn die Sonne erwacht in den Bergen“ und „Preußens Gloria“. Für verschiedene Auftritte im Laufe des Jahres ist der FSA bestens aufgestellt. Ein Auftritt im Würzburger Hofgarten am 21. Juli steht bereits fest im Kalender verankert.

Musik Der Freundeskreis Süddeutscher Alphornbläser probt in Fichtenberg und lädt zum Abschlusskonzert ein.

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