Lichte Heiterkeit und Esprit

Gastspiel Der Flötist Emmanuel Pahud und die Würth-Philharmoniker beeindrucken in Künzelsau.

Künzelsau. Wolfgang Mozarts Flötenkonzert stand im Zentrum des viel beklatschten Auftritts des Solisten Emmanuel Pahud und der Würth-Philharmonikern am Samstag im Carmen-Würth-Forum in Gaisbach. Schon der Beginn des Mozartschen Flötenkonzerts fesselte. Dem setzte Pahud zunächst heiter-verspielte Verzierungen entgegen.Pahud kostete die Wendungen des Seitenthemas aus und spielte in der Solokadenz am Ende des Eingangssatzes mit Kontrasten von klaren Dur-Phrasen und weichen Moll-Momenten, die fast echohaft wirkten. Mehr und mehr erhielt diese Kadenz einen sprechenden Charakter und mündete in große Intervallsprünge.

Den langsamen Mittelsatz gestaltete Pahud, sanft von den gedämpften Streichern begleitet, danach sehr gesanglich. Er verlieh den Melodien klangliche Tiefe und eine schöne Intensität. Lichte Idylle und dunkles Timbre standen sich dabei wundervoll gegenüber.

Im Finale hoben Solist und das Orchester unter der Leitung von Paul Meyer den tänzerisch schreitenden Menuettcharakter hervor. Zum Ende hin wurde virtuoses Tändeln mit plötzlichen Generalpausen bestimmender.

Als Zugabe fügten Pahud und die Würth-Philharmoniker Mozarts C-Dur-Andante KV 315 an – vermutlich der alternative Mittelsatz zum G-Dur-Flötenkonzert. Weich gestaltete Vorhaltswendungen waren in der Wiedergabe ebenso bestimmend wie heitere Verzierungsfolgen.

Im Wechselspiel

Mit Dirigent Paul Meyer, nun auf der Klarinette zu hören, spielte Pahud nach der Pause Franz Danzis Sinfonia concertante in B-Dur op. 41. Energisch eröffneten die Würth-Philharmoniker den ersten Satz. Die beiden Solisten boten Wechselspiel oder schön abgestimmtes Ineinandergreifen der Soloparts.

Serenadenhaft wirkte darauf der langsame Mittelsatz, den die Solisten im Wechsel mit den Bläsern gestalteten. Danach wirkte die finale Polonaise als Kontrast mit federnd tänzerischer Betonung, aber auch sehnsuchtsvoll klingenden Abschnitten.

Eingerahmt wurden die beiden Konzertstücke von Kompositionen Gabriel Faurés und Francis Poulencs. Heiterkeit im Ton versprühte der luftige Beginn von Faurés Orchestersuite „Masques et Bergamasques“. Sanft wiegend, nur durchbrochen von etwas spröderen Holzbläsertönen, wurde die finale Pastorale wiedergegeben.

Entschieden und kernig im Tutti wirkte der Anfang von Poulencs Sinfonietta, aufgeweicht von den Bläsertönen, später auch den Streicher- und Harfenklängen. Mit Esprit und Witz wurde die Sinfonietta durchzogen von aufgerauten Trompetentönen wie jazzigen Harmonien kurz vor Schluss.

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