Teambuilding auf der Tannenburg
Landschulheim Klasse vertreibt Geister und informiert sich über Land- und Forstwirtschaft
Michelbach. Früher, so erzählen manche aus Bühlertann, hätten alle geglaubt, dass es auf der Tannenburg, die einsam hoch über dem Bühlertal thront, spukt. Die Klasse 8A des Evangelischen Schulzentrums Michelbach ließ allerdings bei ihrem Landschulheimaufenthalt in dem altehrwürdigen Gemäuer keine Gelegenheit aus, die bösen Geister zu vertreiben. Zum einen durch gute Laune und zum anderen durch den ordentlichen Lärmpegel, den 28 Vierzehnjährige altersgemäß erzeugen, wenn sie für drei Nächte gemeinsam in einer Burg übernachten, teilt die Schule mit.
Ein wichtiges Ziel dieser zusammen mit Klassenlehrerin Elisabeth Matthes und Biologielehrer Volker Mauss unternommenen Fahrt war es, gleich zu Beginn des Schuljahres in der neu zusammengestellten Aufbaugymnasialklasse des ESZM eine gute Gemeinschaft entstehen zu lassen. Außerdem bietet die Tannenburg von Familie Zipperer mit ihrem land- und forstwirtschaftlichen Betrieb ideale Voraussetzungen, um sich mit Fragen der nachhaltigen Landnutzung, der Landschaftspflege und des Naturschutzes zu beschäftigen. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei, dass die Schüler während ihres Aufenthaltes auf der Burg in der Landwirtschaft mitarbeiten: jeden Morgen vor dem Frühstück im Kuhstall, auf der Weide zum Füttern der Schafe und im Schweinekoben. „Ich hätte nie gedacht, dass die so warm sind“, staunte Jannis, während er sich beim Abbürsten der Schweine seine klammen Finger auf der rosigen Haut der Tiere wärmte. An einem Tag sammelten die Jugendlichen dann in Gruppen jede Menge Äpfel in einem Streuobstbestand. Ganz nebenbei ließen sich hier auch typische Pflanzen des extensiv bewirtschafteten Grünlandes entdecken, wie der Kleine Odermennig oder die Dornige Hauhechel. Sogar eine Feldgrille wurde gefangen, zu dieser Jahreszeit natürlich noch im Larvenstadium. Nachmittags wurde dann aus einem Teil der Ernte Saft gepresst und frisch verkostet.
Außerdem standen vielfältige Spielangebote zur Verfügung, sodass die digitalen Endgeräte, während des Aufenthaltes von den Lehrern verwahrt, nicht vermisst wurden. Daneben trainierten die Michelbacher einen Vormittag lang gezielt ihr Selbstvertrauen und Teamgeist im Niedrigseilgarten und übten ihre Konzentrationsfähigkeit beim Bogenschießen. Ein absolutes Highlight soll nicht unerwähnt bleiben: die zutraulichen Stallhasen im Gehege im Burghof, die einem, wenn man sich ganz ruhig hinsetzt, auf den Schoß springen und sich streicheln lassen.
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