„Voices for hospices“

  • Das Gitarrenensemble um Lehrer Aldo Simoni. Foto: Elisabeth Klaper

Welthospiztag Jugendliche und Lehrkräfte gestalten ein facettenreiches Programm beim zehnten Benefizkonzert.

Murrhardt. „Musik kann heilsam sein, denn sie berührt und bewegt“, betonte Manfred Baumann, fachlicher Leiter der Hospizstiftung des Kreises, beim zehnten Benefizkonzert „Voices for hospices“ des Krankenpflegevereins Murrhardt und der Musikschule Schwäbischer Wald – Limpurger Land.

Einige von deren Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften musizierten am Welthospiztag im Rahmen der alle zwei Jahre stattfindenden weltweiten Aktion und zugunsten der Hospizarbeit im Kreis, so Krankenpflegevereinsvorsitzender Werner Stingel. Das Publikum im Heinrich-von-Zügel-Saal erlebte einen facettenreichen Querschnitt durch die Arbeit der Musikschule im Rahmen von deren Jubiläumsjahr.

Musik kann Brücken bauen

Musik könne Zuwendung geben und eine Brücke zur Hospizarbeit bauen, erklärte Musikschulleiterin Judith-Maria Matti. Sie und die Lehrkräfte hatten ein passendes, stilistisch breitgefächertes Programm mit Werken von der Klassik bis zur Gegenwart zusammengestellt.

Ein Höhepunkt war die mitreißende Performance des fünfköpfigen Percussionsensembles um die neue Schlagzeuglehrerin Mathilde Durafour aus Frankreich, die an der Musikhochschule Stuttgart studiert. Voller Temperament und Power begeisterten die jungen Percussionisten mit einem fulminanten Rhythmus- und Klangspektakel von Régis Farme­lard. Katharina Gunther (Violine) beeindruckte mit empfindsamer, teils mehrstimmiger Interpretation von Henryk Wienawskis romantisch-sehnsuchtsvoller „Legende“, am Klavier begleitete Korrepetitorin Larisa Posunko.

Stimmungsvoll bot ein vierköpfiges Gitarrenensemble um Lehrer Aldo Simoni die melodisch und rhythmisch vielschichtige lateinamerikanische Impression „Carnavalito“ von Joep Wanders dar. Viel Vergnügen bereitete das Geschwisterduo Carlotta Stadelbacher (Saxofon) und Nepomuk Stadelbacher (Klavier) mit Claude Debussys heiter swingendem Stück „Le petit nègre“. Dominik Stein (Querflöte) brachte klassische Figurationen und unterschiedliche Stimmungen in einem Satz aus Friedrich Kuhlaus Sonate F-Dur Opus 79 stilvoll zum Ausdruck. Stimmig intonierte das Trompetenduo Efthymios Balis und Korbinian Gunther festliche Duoklänge mit Jagdhornharmonik von François Dauverné.

Viel Beifall vom Publikum

Mit enthusiastischem Beifall dankte das Publikum den jungen Solisten und Ensembles, denen durchweg überzeugende Darbietungen mit verschiedenen Instrumenten sowie breitem Spektrum der Klangfarben und Charaktere, Emotionen und Stimmungen gelangen.

Der stellvertretende Krankenpflegevereinsvorsitzende Pfarrer Hans Joachim Stein ehrte Karin Stingel und Dorothee Ehrmann (verhindert) mit Urkunde und Geschenk. Seit Gründung der ambulanten Hospizgruppe Murrhardt vor 25 Jahren begleiten sie ehrenamtlich Sterbende. „Es ist ein Segen, dass es Menschen gibt, die diese wichtige und schwere Aufgabe erfüllen“, betonte Stein. Heute umfasst die Hospizgruppe neun Frauen, die diesen wertvollen Dienst in aller Stille leisten. Dafür dankte ihnen auch Bürgermeister Armin Mößner: Gerade in der heutigen Zeit sei es wichtig, dass es solche Menschen gibt, betonte er.

Manfred Baumann gab einen kurzen Überblick über die Hospizarbeit im Kreis, die vor 30 Jahren mit der Gründung ambulanter Hospizgruppen begann.

Seit zehn Jahren gibt es die spezialisierte ambulante Palliativversorgung für Patienten zu Hause und in Pflegeheimen. Im April eröffnete das Tageshospiz im Backnanger Hospizgebäude mit vielfältigen psychosozialen Angeboten. Gabriele Keller, Vorsitzende des Fördervereins der Hospizstiftung des Kreises, dankte allen Mitwirkenden und Beteiligten für das „wunderbare Programm“ und die „zauberhaften Klänge“.

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