Schwarzarbeit am Regal

München. Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt wegen Verdachts auf Schwarzarbeit gegen mehrere Regalauffüller-Firmen, die in Supermärkten eines großen Lebensmittelkonzerns tätig waren. Den mehr als 70 Beschuldigten wird unter anderem das Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt, das Einschleusen von Ausländern und Steuerhinterziehung vorgeworfen.

Die Regalauffüller-Firmen werden von Subunternehmen eingesetzt, die der Lebensmittelkonzern mit dem Befüllen der Regale beauftragt hat. Und diese sollen ihre Arbeitnehmer nicht steuerlich und bei der Sozialversicherung angemeldet haben. Es handle sich um mehrere Tätergruppen im südbayerischen Raum, sagte der Staatsanwalt Klaus Liebl. Die Regalauffüller selbst, viele davon aus Afghanistan, die für ihre Tätigkeit oftmals nicht den Mindestlohn bekommen hätten, sind nicht unter den Beschuldigten.

Die Ermittlungen laufen seit mehreren Jahren. Acht Haftbefehle hat die Staatsanwaltschaft bis heute erwirkt. Nach derzeitigem Stand liegt der Schaden für die öffentliche Hand und die Sozialversicherungsträger bei mindestens 20 Millionen Euro.

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