Alle Geiseln frei – Trumpsieht Nahost vor neuer Ära
Gaza-Abkommen Mehr als zwei Jahre nach dem Massaker in Israel sind die letzten Verschleppten frei, die noch am Leben sind. Der US-Präsident lässt sich feiern.
Alle überlebenden Geiseln sind frei, die Waffenruhe hält, ein Friedensplan steht: Nach mehr als zwei Jahren Krieg mit Zehntausenden Toten und weitgehender Zerstörung im Gazastreifen hofft die Welt auf einen dauerhaften Frieden. Bei einer Rede im israelischen Parlament wurde US-Präsident Donald Trump für seine Vermittlung zwischen Israelis und Palästinensern bejubelt. Allerdings gibt es Skepsis, ob die Vereinbarungen Bestand haben werden. Die islamistische Terrorgruppe Hamas kündigte an, den Kampf gegen Israel fortzusetzen.
Mit der Freilassung der letzten 20 von früher einmal 250 Geiseln erfüllte die Hamas einen der zentralen Punkte des Friedensplans. Nach 738 Tagen Gefangenschaft wurden sie in zwei Gruppen dem Roten Kreuz übergeben und nach Israel gebracht. Darunter sind auch vier Deutsch-Israelis. Später sollten auch die ersten sterblichen Überreste 28 weiterer Frauen und Männer den israelischen Behörden überstellt werden, die die Geiselhaft nicht überlebten. Im Gegenzug begann Israel damit, etwa 2000 palästinensische Gefangene freizulassen.
Mit dem unter wesentlicher Beteiligung der USA zustande gekommenen Plan hält Trump den jüngsten Gaza-Krieg für beendet – und sieht den Nahen Osten vor einer neuen Ära des Friedens. Dieser Tag markiere nicht nur das Ende eines Krieges, sondern auch „das Ende einer Zeit von Terror und Tod“, sagte der US-Präsident vor dem Parlament in Jerusalem, der Knesset. Trump sprach vom Beginn einer „dauerhaften Harmonie“ im Nahen Osten. Andere internationale Politiker äußerten sich deutlich zurückhaltender.
Vertreter der USA, Ägyptens, Katars und der Türkei unterzeichneten später bei einem Nahost-Gipfeltreffen im ägyptischen Scharm el Scheich eine Friedenserklärung für den Gazastreifen. Die vier Länder erklären sich darin zu Garantiemächten einer Vereinbarung zum Ende des Gaza-Kriegs. Trump zeigte sich bei der Unterzeichnungszeremonie zuversichtlich, dass die Erklärung „Bestand haben“ werde.
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