Versicherung verteuert sich weiter

  • Reparaturen werden immer teurer – die Prämien steigen. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Mobilität Vollkasko bleibt das Sorgenkind: Höhere Werkstattpreise schlagen in dieser Sparte voll auf Beiträge durch.

Heidelberg. Autoversicherungen kosten laut Kfz-Versicherungsindex des Vergleichs- und Maklerportals Verivox bei Neuverträgen derzeit – kurz vor der alljährlichen Wechselsaison im Herbst – im günstigsten Preissegment rund 7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Dynamik hat sich damit aber abgeschwächt. Vor einem Jahr war es noch um ein Viertel nach oben gegangen. Besonders stark steigen die Preise im günstigen Segment für Vollkaskoversicherungen, die um 8 Prozent zulegen. Die Preise für Teilkasko steigen um 6 Prozent, die für Haftpflicht um 5 Prozent.

„Die Vollkasko bleibt das Sorgenkind der Versicherer, weil hier steigende Reparatur- und Ersatzteilkosten besonders durchschlagen“, sagt Aljoscha Ziller, Geschäftsführer von Verivox Versicherungsvergleich. „Für die Haftpflichtversicherung waren dagegen die Bilanzen schon im letzten Jahr wieder ausgeglichen.“ Insgesamt seien die größten Steigerungen damit wohl vorbei. Allerdings gebe es große Unterschiede zwischen den einzelnen Angeboten. Selbst zwischen mittleren und günstigen Tarifen gebe es Differenzen von 52 Prozent. Erste Versicherer verbuchten bereits wieder Gewinne und könnten günstige Preise bieten, andere müssten die Prämien noch weiter anheben, hieß es. Der Markt bleibe aber volatil.

Die Stundensätze in Autowerkstätten gehen seit Jahren immer weiter nach oben – mittlerweile haben sie dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft zufolge erstmals die Marke von 200 Euro überschritten: Arbeiten an der Mechanik, Elektrik oder der Karosserie kosteten 2024 im Schnitt 202 Euro pro Stunde, Lackierarbeiten sogar 220 Euro.

Basis des Kfz-Versicherungsindex sind Nutzerberechnungen von Versicherungswechslern bei Verivox. Wie sich die Preise bei bestehenden Verträgen ändern, kann dadurch nicht abgefragt werden, die Entwicklung bei den Neuverträgen dient aber als Indikator, in welche Richtung sich die Preise entwickeln. Zudem bildet der Index nicht die Preise aller Versicherungen ab. Marktführer HUK Coburg beispielsweise ist nicht auf Vergleichsportalen wie Verivox vertreten.

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