Jede Woche eine Ehrenbürgerschaft

  • Los Angeles: Ein riesiger aufblasbarer Donald Trump wird von Demonstranten gezogen, die während einer „No Kings“-Demonstration auf die Straße gehen. Foto: Ethan Swope/AP/dpa

Nachdem Donald Trump nicht den Friedensnobelpreis bekommen hat, haben sich ein paar Lokalpolitiker ein Trostpflaster ausgedacht: Trump soll die Ehrenbürgerwürde des pfälzischen Landkreises Bad Dürkheim bekommen. Schließlich wuchs Trumps Großvater Friedrich dort auf. Die Idee sei nur vernünftig und es gebe nichts, das dagegen spräche dem „Führer der freien Welt“ diese Ehrung zu verleihen, heißt es in der Begründung der AfD-Politiker. Und was will man sagen, ein bisschen schmeicheln schadet nicht. Das haben schon zahlreiche Regierungschefs vorher gemacht. Friedrich Merz brachte bei seinem Besuch im Oval Office zum Beispiel die Geburtsurkunde von Opa Friedrich mit. Deutschland könnte sich natürlich dauerhaft gut stellen und zu jedem Gespräch mit Trump eine Ehrenbürgerschaft mitbringen oder eine Straße nach ihm benennen. Dann gäbe es immer Gesprächsthemen, ohne dass man über Offensichtliches sprechen müsste. Unangenehme Dinge etwa. Das machen zurzeit Hunderttausende Demonstranten in den USA. Trump hat schon gezeigt, was er davon hält. In einem KI-generierten Video fliegt er als König in einem Jet über Demonstranten und bewirft sie mit Fäkalien. Das kann man ja nicht wollen, weswegen sich doch der Kniefall vor dem König anbietet. Schade nur, dass die AfD überhaupt nicht im Gemeinderat des Geburtsorts von Großvater Friedrich vertreten ist.

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