Fans wollen koan Boateng
Eure Scheiß-Stimmung, da seid ihr doch dafür verantwortlich und nicht wir!“, polterte Uli Hoeneß auf der Jahreshauptversammlung des Fußball-Bundesligisten FC Bayern München im Jahr 2007 und brachte damit den eigenen Anhang gegen sich auf. Spätestens seit dem vergangenen Spieltag trifft dieses Zitat ohnehin nicht mehr zu – da kann der Uli toben, wie er will. Diesmal hat der Klub die schlechte Stimmung zu verantworten – auch wenn er derzeit glänzend aufspielt.
Denn wenige Tage, nachdem der Rekordmeister die Allianz Arena mit der Farbe Orange als Solidaritätsbekundung für Opfer häuslicher Gewalt angestrahlt hat, wurde der neue Hospitant von Cheftrainer Vincent Kompany publik. Es handelt sich um Jérôme Boateng. Den Boateng, gegen den in mehreren Fällen der Vorwurf häuslicher Gewalt erhoben wurde. Für vorsätzliche einfache Körperverletzung an seiner Ex-Freundin wurde er für schuldig befunden. Er selbst hat die Tat abgestritten. In einem weiteren Fall wurde das Verfahren eingestellt. Das mutmaßliche Opfer hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits das Leben genommen. Deshalb protestierten die FCB-Fans beim Spiel gegen Borussia Dortmund: „Kein Platz für Charakterschweine in unserem Verein – Kein Platz für Boateng“, stand auf einem Transparent. „Wer dem Täter Raum gibt, trägt seine Schuld mit“, auf einem anderen.