Rotary Club: „Wir sehen uns als Brückenbauer“
Soziales Engagement Der Rotary Club Göppingen unterstützt auch im kommenden Jahr lokale Einrichtungen, fördert junge Menschen und hilft in Notlagen.
In Zeiten, in denen kommunale Kassen leer sind und soziale Freiwilligkeitsleistungen auf dem Prüfstand stehen, kommt anderen Unterstützern eine immer größere Bedeutung zu. „Wir werden uns in den nächsten Jahren auf schwierige Zeiten einstellen“, machte Nenad Vasic, der neue Präsident des Rotary Clubs Göppingen, bei einem Pressefrühstück deutlich. Er geht davon aus, dass die Anfragen zunehmen, weil der Bedarf an Hilfe steigt.
Wohlwissend, dass auch bei den Rotariern das Budget begrenzt und der Topf irgendwann leer ist, starten die rund 80 Mitglieder voller Elan in das neue rotarische Jahr: „Wir übernehmen Verantwortung vor Ort“, lautet das Credo. Die Rotarier unterstützen soziale Projekte, fördern Bildung und engagieren sich für die Jugend, zum Beispiel durch Stipendien, Austauschprogramme oder auch ganz pragmatisch durch Spendenaktionen. Sie bieten aber auch Hilfe in akuten Notlagen, wie im vergangenen Jahr bei dem verheerenden Hochwasser im Landkreis. Die Summe der geplanten Ausgaben beträgt aktuell 40.100 Euro, meist wird es mehr, nämlich 60.000 bis 80.000 Euro, macht Christian Gaus, Vorgänger von Vasic und Zuständiger für die Öffentlichkeitsarbeit, deutlich.
„Wir wollen sichtbar machen, dass wir noch aktiv sind. Rotary tut so Vieles“, betont Nenad Vasic, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Ärztlicher Direktor des Klinikums Christophsbad. Er hat nun für ein Jahr die Präsidentschaft inne und will in dieser Zeit einiges bewegen – natürlich in Zusammenarbeit mit allen Mitgliedern, die nicht nur ihre Zeit, sondern auch Fachwissen und persönliche Netzwerke einbringen und dadurch Vieles möglich machen. „Wir sehen uns als Brückenbauer – zwischen Generationen, zwischen Kulturen und zwischen Menschen, die etwas bewegen wollen. Und als verlässlicher Partner für Institutionen“, fasste Christian Gaus in seiner Präsentation zusammen. Dabei engagieren sich die Rotarier lokal und global, „wobei das Hauptgeschäft hier vor Ort ist“, unterstreicht das für den Gemeindienst zuständige Vorstandsmitglied Axel Berne.
Weltweit wird der Rotary Club Göppingen wie in den vergangenen 25 Jahren das Nepal-Schulprojekt unterstützen, zudem fließt Geld in die berufliche Bildung für Nigeria. Zudem greifen die Göppinger Rotary International bei verschiedenen Projekten unter die Arme. Kunst und Kultur sind den Rotariern jedes Jahr Geld wert, beispielsweise werden das Filmklangfestival, der Maientag mit Preisen für die Kletterbäume oder die Stauferfestspiele unterstützt. Jugend und Bildung werden bei den Rotariern groß geschrieben: Geld gibt es für die Berufsinformationsbörse der Abiturienten, soziales Engagement von Berufsschülern oder ein Seminar für Studierende und Berufsanfänger (RYLA). Unter dem Stichwort „humanitär und sozial“ werden bedürftige Menschen im Landkreis genauso unterstützt wie international Impfaktionen gegen Kinderlähmung.
Der Rotary Club Göppingen hatte zudem im vergangenen Jahr ein sogenanntes Global Grant angestoßen. Sie fördern umfangreiche internationale Projekte mit messbaren und nachhaltigen Ergebnissen beispielsweise in der Friedensförderung, Konfliktprävention, medizinischer Behandlung oder Wasserversorgung. Ein Kraftakt, den die Göppinger Rotarier in ihrer fast 75-jährigen Geschichte noch nicht oft gestemmt haben. Bei dem aktuellen Projekt geht es um die Wasserversorgung von mindestens zehn Schulen im Umkreis des kleinen Dorfes Kasanje in Uganda. Zisternen und Filtersysteme werden die Bildungseinrichtungen zeitnah mit sauberem, fließendem Wasser versorgen. „Wir können hoffentlich mit der Umsetzung vor Ort im Frühjahr loslegen“, sagt Christian Gaus.
Der neue Präsident Nenad Vasic will sich in seiner Amtszeit auch dem Thema Integration widmen. Dabei sei dieser Begriff weit gefasst, sagt er. Es gehe um die Integration jüngerer Mitglieder genauso wie der anderer Kulturen oder politischer Auffassungen. Die Rotarier wollen dafür Toleranztage in Göppingen veranstalten – eine Woche im Frühjahr 2026, in der Aufführungen im Alten E-Werk, Filmvorführungen, politische Gespräche, Podiumsdiskussionen oder eine Führung im Psychiatriemuseum des Christophsbads geplant sind. „Es soll erörtert werden, wie man mit Andersartigkeit umgeht“, lautet das Ziel des Präsidenten.
Wir wollen sichtbar machen, dass wir noch aktiv sind. Rotary tut so Vieles. Nenad Vasic Präsident Rotary Club Göppingen