Tote Mutterverschwindenlassen

Israel Überlebende des Holocausts erhielt finanzielle Hilfe. Nach ihrem Tod soll ein Paar das ausgenutzt haben.

Tel Aviv. In Israel wird ein Paar verdächtigt, eine Holocaust-Überlebende nach deren Tod vor anderthalb Jahren auf seinem Hof vergraben zu haben, um weiterhin Zahlungen für die Frau zu erhalten. Die 93-Jährige sei vom israelischen Staat sowie verschiedenen Organisationen finanziell unterstützt worden, teilte Israels Polizei mit. Sie ist demnach die Mutter einer der beiden Verdächtigen. Mehrere israelische Medien berichteten, die 93-Jährige habe jeden Monat Hilfen von umgerechnet mehr als 4600 Euro erhalten. Einsatzkräfte fanden die Leiche der alten Frau Polizeiangaben zufolge bereits Ende September in einer etwa drei Meter tiefen Grube auf dem Grundstück des Hauses der Familie in der Stadt Karmiel in Nordisrael. Dort lebte die 93-Jährige demnach zusammen mit ihrer Tochter und deren Lebensgefährten. Beide wurden laut Polizei festgenommen. Der Lebensgefährte, der die Leiche der 93-Jährigen vergraben haben soll, habe sich später in Untersuchungshaft das Leben genommen, hieß es.

Die Polizei hatte eigenen Angaben nach im vergangenen Monat Ermittlungen in dem Fall aufgenommen, weil Angehörige Sorge über das Wohlergehen der alten Frau geäußert hatten. Die 64 Jahre alte Tochter und deren Partner gaben laut Polizei zu, dass die Mutter bereits im April 2024 gestorben sei, und verstrickten sich in Widersprüche darüber, wo sie beerdigt worden war.

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