Reine Polemik
Unternehmer Konrad Faßnacht nimmt Stellung zu den Äußerungen von Christina Nuss für die BiM in ihrem Leserbrief („Ein schlechter Verlierer“ vom 30. September).
Der Leserbrief von Frau Nuss beschränkt sich meines Erachtens auf reine Polemik. Wenn das die Geisteshaltung und Diskussionskultur der „Bürger im Mittelpunkt“ widerspiegelt, dann sind wir alle bereits Verlierer. Abgesehen von ihrer Stimmungsmache kann ich in ihrem Beitrag keinerlei konstruktiven Mehrwert erkennen.
Ich habe 1998 als lokaler Unternehmer bewusst entschieden, den Standort meines Holzbauunternehmens von Talheim ins Industriegebiet Heiligenfeld zu verlegen. Dieses Wagnis habe ich nie bereut. Ich bin den damaligen Entscheidungsträgern dankbar, dass sie diese Entwicklung ermöglicht haben. Aus eigener Erfahrung kann ich es daher nur befürworten, dass die Stadt wirtschaftlichem Fortschritt nicht im Wege steht. Besonders begrüße ich, dass es OB Rosenberger gelungen ist, aus einem Flickenteppich zusammenhängende Gewerbeflächen zu schaffen – die Voraussetzung dafür, dass sich zukunftsfähige Unternehmen ansiedeln können. Können wir es uns in der heutigen Zeit noch leisten, Firmen zu verlieren, nur weil keine Gewerbeflächen zur Verfügung stehen? Wie sollen Innovation entstehen und Gewerbesteuern fließen, wenn wir Unternehmen von Beginn an das Vertrauen und die Chance auf Erfolg verweigern?
In der letzten Horber Gemeinderatssitzung habe ich stundenlang nur von notwendigen Einsparungen gehört. Gleichzeitig scheint Frau Nuss das Prinzip von Angebot und Nachfrage abzulehnen und polemisiert gegen „Garagenhöfe“, die nicht nur erhebliche Einnahmen für die Stadt gebracht, sondern auch den Erwerb von Eigentum ermöglicht, den Straßenverkehr entlastet und Aufträge für lokale Betriebe geschaffen haben. Dass Frau Nuss sich emotionaler für die „fruchtbaren Ackerböden“ einsetzt als für den Erhalt der Horber Geriatrie, ist für mich weder nachvollziehbar noch tragbar. Die kranken Bürger stehen jedenfalls nicht im Mittelpunkt. Ich wage daher zu bezweifeln, dass diese Haltung in der Horber Bevölkerung auf Zustimmung trifft.
Ich danke OB Rosenberger für sein Engagement und wünsche ihm für die Zukunft alles Gute. Seinem Nachfolger wünsche ich angesichts solcher „Unterstützung“ vor allem eines: viel Geduld und Durchhaltevermögen!