Ärger über Albas Müll-Chaos: Welche Termine gelten denn nun?
Zugetragen, nachgefragt und drübergestolpert: Was sonst noch diese Woche so war.
Trotz Plan planlos
Manche machen sich tatsächlich noch die Mühe und schauen auf dem Müllkalender nach. Andere stellen Tonne und Gelbe Säcke mittlerweile einfach nach Belieben vor die Tür – oder nach dem Schwarm-Prinzip: Einer stellt den Restmüll raus, die Nachbarn in der Straße ziehen nach.
Beim Müll-Entsorger Alba, vom Landkreis beauftragt, ist keine Besserung in Sicht. Die Gelben Säcke liegen oft tagelang unabgeholt auf den Bürgersteigen. Manche Winkel werden komplett vergessen: weshalb zum Beispiel in der Theodor-Heuss-Straße seit gefühlten Ewigkeiten eine Pyramide an Gelben Säcken lagert. Möglicherweise handelt es sich um ein biologisches Experiment – wann erreichen die Gärungsprozesse von unausgespülten Joghurt-Bechern den Grad, dass aufgeblähte Säcke platzen? Antwort: Nie. Hund, Katze und Nager sind schneller und perforieren den Plastiksack.
Um dem Eindruck entgegenzuwirken, bei dem Müllentsorgungsunternehmen gehe es völlig planlos zu, hat Alba kürzlich einen Plan veröffentlicht und kündigte an, welche Abholtermine auf wann verschoben werden. Löbliche Absicht. Das TAGBLATT und die Stadtverwaltung wiesen auf die geänderten Termine hin. Man ahnt es aber schon....
„Gerne würde ich hier in unserem Haus mit 18 Wohneinheiten einen Aushang über den geänderten Termin machen ... was aber, wenn Alba doch regulär abholt?“ So fragte Leser Rainer Hegen, der in der Hagenwörthstraße wohnt, in einer Mail ans TAGBLATT. In der Hagenwörthstraße wurden die Abholtermine vom 30. April auf den 2. Mai verschoben. Und? Genau. Am 30. April hörte Rainer Hegen gegen 11 Uhr den sonoren Diesel des Mülllasters vor dem Haus. Er spurtete raus. Die Hagenwörthstraße sei ja zum Glück eine Sackgasse. Bis der Mülllaster zurückkam, hatten Hegen und drei weitere Hausbewohner hektisch 18 Mülltonnen an die Straße gezerrt. Sie seien, gab einer der Müllwerker bereitwillig Auskunft, mit ihrer geplanten Tour schon um 11 Uhr durch gewesen. Deshalb hätten sie einfach mal weiter gemacht.
Jenseits der Sprollstraße wurde am Dienstag ein Mann gesichtet, der einem Mülllaster nachrannte, eine Blaue Tonne hinter sich her ziehend. Nach 100 Meter erkannte er den Irrtum. Der Restmüll war dran. Die Blauen Tonnen und damit das Altpapier wurden in Rottenburg übrigens nicht von Alba, sondern von der vom Landkreis beauftragten Firma Kurz abgeholt – wie es im Müllkalender steht: im Laufe des Freitags. Geht doch.
Kokos mit Himbeerhäubchen
Das ist doch mal ein angenehmerer Wiedergänger im Zettelkasten: Thomas Micolino, Rottenburgs weltbekannter Gelatiere. Man hätte sich doch wirklich gewundert, wenn er sich dieses Thema entgehen lassen hätte: Aus aktuellem Anlass gibt es im Eiscafé Rino am Marktplatz die Eissorte „Conclave“: weiß mit rotem Häubchen.