Mit Fantasie durch laue Sommernächte
Landestheater Das Programm der Sommerfestspiele 2026 in Dinkelsbühl wurde vorgestellt.
Dinkelsbühl. Mit den Stücken „Der Räuber Hotzenplotz“, „Kohlhiesls Töchter“, „Eine Mords-Freundin“ und „Wunder gibt es immer wieder“ geht das Landestheater Dinkelsbühl in seine Freilichtsaison 2026. Sie reicht vom 9. Mai bis zum 23. August. Das Theater bleibt damit im Schema von einem Kinderstück und drei Abendstücken, heißt es in einer Pressemitteilung. „Ich freue mich auf jedes einzelne davon“, sagte die neue Intendantin Jasmin Meindl bei der Präsentation ihrer ersten Sommerspielzeit. „Das Luftige, Sommerliche, dieses spezielle Lebensgefühl“ atme das Programm, ergänzte Dinkelsbühls Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer.
Beliebte Kinderstücke
Die Kinderstücke, die auf der überdachten Freilichtbühne am Wehrgang zu sehen sind, haben im weiten Umkreis einen guten Ruf. Das liege natürlich auch an den guten, bekannten Namen der ausgewählten Stoffe, sagte Hammer. „Der Räuber Hotzenplotz“ von Otfried Preußler gehöre zu diesen Klassikern, die man mit viel Fantasie, Dynamik und Leidenschaft auf die Bühne bringen könne, sagte Meindl. Ihr sei bei der Spielplangestaltung daran gelegen gewesen, einerseits in den gewohnten Genres zu bleiben, andererseits aber eine andere Ästhetik und erzählerische Ausdeutung der Stücke zu wählen.
Und mit Livemusik zu arbeiten: Bei „Kohlhiesl Töchter“ etwa, ein Stück, das auf dem berühmten Film aus dem Jahr 1962 basiert, wird es viel Blasmusik und Chorgesang mit Musikerinnen und Musikern aus Stadt und Region Dinkelsbühl geben, sagte Meindl: „Das wird eine Riesen-Sause, eine Riesen-Gaudi.“ Das Stück sei „an den richtigen Stellen entstaubt“ worden. Zudem freue sie sich, mit der Komödie „Eine Mords-Freundin“ ein Stück auf die Bühne bringen zu können, das eine Neuentdeckung sei und sehr witzig: „Wir sind schon beim ersten Lesen vor Lachen von den Stühlen gefallen.“ Das liege auch am sehr erfahrenen Autor Steven Moffat: „Der Mann kann richtig gut schreiben.“
Ein Stück mit Schlagermusik, zwei Schauspielerinnen, einem Schauspieler und einem Pianisten, ist „Wunder gibt es immer wieder“: Das sei im Jahr 2019 an ihrem früheren Theater in Backnang entstanden und spiegle anlässlich des damaligen 100. Geburtstags des Frauenwahlrechts in Deutschland die Geschichte der Frauen im Land. Dieses Stück habe auch an anderen Orten für permanent volle Häuser gesorgt. Jetzt wird es in einer neuen Inszenierung in Dinkelsbühl gezeigt: „Schlager können sehr gut Geschichte erzählen, weil sie den Zeitgeist wie in einer Zeitkapsel enthalten“, sagte Meindl. Und genau das mache das Stück so eindringlich.
Jede neue Intendanz bringe zwangsläufig neue Ausrichtungen, sagte Hammer. Zugleich wolle man natürlich mit dem Sommerprogramm „die Identifikation bewahren“. In Summe ergebe das eine ganz bestimmte Grundstimmung: „Man ist in Dinkelsbühl schon sehr gespannt.“
Info Der Vorverkauf beginnt am 1. Dezember.