Positiv auf negativen Saldo reagiert

Haushalt Die Gemeinde Kreßberg gibt in diesem Jahr mehr Geld für die Waldbewirtschaftung aus als geplant.

Kreßberg. Um einen negativen Saldo im aktuellen Waldbewirtschaftungsplan der Landesforstverwaltung für die Gemeinde Kreßberg ging es in der September-Sitzung des Gemeinderates. Eine Sitzungsvorlage gab es zu diesem Tagesordnungspunkt nicht. Bürgermeisterin Annemarie Mürter-Mayer informierte mündlich.

Hintergrund: Ende Juli legte der zuständige Leiter des Forstreviers 4, zu dem Kreßberg gehört, den Bewirtschaftungsplan zur Anerkennung vor – mit einem negativen Saldo von 37.254 Euro. Nanu, wie kommt der zustande?, fragte man sich auf dem Rathaus in Waldtann. Einkalkuliert waren lediglich 25.500 Euro. Eine überplanmäßige Ausgabe also.

Einnahmen aus der Holzernte von 10.485 Euro und der Föderung für Mehrbelastungsausgleich stehen Ausgaben von 47.739 Euro gegenüber, hauptsächlich für Kultur- und Pflegearbeiten sowie für die Ernte von Käferholz. Da es sich fast ausschließlich um zwingend notwendige Arbeiten gehandelt habe, wie es heißt, seien diese größtenteils bereits durchgeführt oder beauftragt worden.

„Leider deutlich verspätet“

Mürter-Mayer spricht in dem Zusammenhang von „Unstimmigkeiten bei der Forstverwaltung“. Wie sieht es das Landratsamt? Die Planung für das Forstwirtschaftsjahr 2025 sei „leider deutlich verspätet“ durch die Forstverwaltung an die Gemeinde Kreßberg versendet worden. Aufgrund dieser Verzögerung habe die Kommune einen Schätzwert (23.500 Euro) aus dem Mittel der letzten Jahre in die kommunale Haushaltsplanung aufgenommen, so schildert es das Landratsamt.

Und in dem Schätzwert seien die Kosten für die Ökokontomaßnahmen in Mistlau und Waldtann noch nicht enthalten gewesen, da diese Sonderprojekte zusätzlich zur regulären Waldbewirtschaftung durchgeführt werden. „Dies ist die Hauptursache für das schlechtere Saldo, hinzu kamen unvorhergesehene Verkehrssicherungs- und Pflanzmaßnahmen.“

„Ich bin froh, wenn der Fehler nicht bei uns liegt“, betont die Bürgermeisterin und fügt hinzu: „Die Forstverwaltung sieht alt aus, wenn wir da nicht zustimmen.“ Der Rat stimmte dem Bewirtschaftungsplan schließlich einstimmig zu. Was wäre passiert, wenn dem nicht so gewesen wäre? Die Frage geht ans Landratsamt. Antwort: „Hätte der Gemeinderat dem Saldo nicht zugestimmt, hätte die Forstverwaltung noch mal auf die zahlreichen Vorteile der Ökokontomaßnahmen hingewiesen. Diese überwiegen die kurzfristigen Mehraufwendungen deutlich. Allein der monetäre Wert der Ökopunkte übersteigt die aktuellen Mehrausgaben um ein Vielfaches.“

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