Waschbär, Fuchs und Co. im Visier

  • Die ausgezeichneten Raubwildjäger 2024. Foto: Jägervereinigung

Schwäbisch Hall. Naturschützer, Landwirte, Behörden und Forschungseinrichtungen in Baden-Württemberg betrachten den Rückgang vieler Tier- und Vogelarten mit großer Sorge und haben sich daher zu einer „Allianz für Niederwild“ zusammengeschlossen. Es sollen die Lebensbedingungen und Lebensräume für zahlreiche Arten, wie Rebhuhn, Fasan und Feldhase, verbessert werden, schreibt die Jägervereinigung Hall in einer Mitteilung.

Besonders der in den letzten Jahren stark gestiegene Bestand an Waschbären bringe erhebliche negative ökologische Folgen für heimische Arten mit sich. Darüber hinaus sei der Einfluss von Fuchs, Dachs und weiterem Raubwild nicht zu unterschätzen.

In einer Studie wurde festgestellt, dass Waschbären Amphibien als besondere Nahrungsquelle entdeckt haben. Auf ihrem Speiseplan steht dabei auch die unter strengem Schutz stehende Gelbbauchunke und die Erdkröte.

Zahlen gestiegen

Bei der jüngsten Versammlung des Hegerings 1, Schwäbisch Hall, wurde die Entwicklung der Waschbär-Jagdstrecke präsentiert. In den letzten Jahren seien die Zahlen rasant angestiegen. Während im Jagdjahr 2019/20 lediglich 19 Exemplare statistisch erfasst waren, erhöhte sich die Zahl in 2021 auf 53, in 2022 auf 88 und im Berichtsjahr 2024 auf 113 Waschbären.

Die Jägervereinigung beobachte seit längerer Zeit diese Entwicklung und hat im vergangenen Jahr unter ihren Mitgliedern einen Wettbewerb ausgelobt. Der stellvertretende Kreisjägermeister Timo Rieger hat die Ausschreibung damit begründet, dass eine effektive Raubwildbejagung den Schutz bedrohter Tierarten fördere und einer Ausbreitung von Krankheiten, wie Staupe und Räude vorbeuge. Die erfolgreichsten Jäger/Jägerinnen auf Raubwild (Waschbär, Fuchs, Dachs, Marder) konnten bei der Mitgliederversammlung ausgezeichnet werden. Die Ergebnisse haben überrascht:  die drei Erstplatzierten: Uli Keller aus Wackershofen 118 Stück Raubwild, Dieter Mauser aus Eutendorf 88 und Thomas Duj 59. Diese Zahlen aus den wenigen Revieren zeigen, dass ein aktives Handeln der Jägerschaft zum Schutz der Artenvielfalt dringend erforderlich sei.

Artenvielfalt Die Jägervereinigung Hall möchte die Lebensräume für heimische Arten verbessern.

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