Gute Saison für Honig
Bienen Beim Sommerfest des Haller Imkervereins bleibt zwischen dem Rahmenprogramm auch Zeit, um Bilanz zu ziehen. Der Vorstand freut sich über viele Neuimkerinnen und -imker.
Schönes Bienenflugwetter gab es beim Sommerfest des Bezirksimkervereins Schwäbisch Hall am vergangenen Wochenende. Rund um den Lehrbienenstand nahe des Starkholzbacher Sees haben sich die Haller Imker ein dreitägiges Rahmenprogramm einfallen lassen, das bei den Besuchern und Besucherinnen gut ankam.
Der Sonntag ging mit einem Gottesdienst im Grünen los. Der geschmückte Altar unter Bäumen auf der Streuobstwiese sorgte für eine besondere Gottesdienstatmosphäre. In der Predigt des Religionslehrers und Diakons Walter Gronbach spielten die Bienen und die aktuelle Umweltproblematik eine zentrale Rolle. Am Nachmittag informierten Fachberaterinnen für Bienenprodukte auch über die heilende Wirkung von Bienenwachs. Am Infostand des Umweltzentrums Kreis Schwäbisch Hall gab es Wildblumenmischungen und Tipps für Gartenbesitzer, welche Stauden und Blumen gut für Honigbienen, Wildbienen und Schmetterlinge sind. Der Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald war ebenfalls mit einem Infostand beim Sommerfest des Haller Imkervereins dabei.
Viel Zeit für Gespräche
„Unser Lehrbienenstand liegt idyllisch im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald. Im Naturpark gibt es schöne Ecken zu entdecken“, erklärt Dieter Seitz. Als Vorsitzender des Haller Bezirksimkervereins nimmt sich Seitz im Festzelt viel Zeit zum Gespräch mit Festbesuchern und Mitgliedern. So erkundigt sich Seitz auch bei Robert Haufe nach der diesjährigen Honigernte. Haufe ist als Revierförster für ForstBW unter der Woche oft bei Bretzfeld unterwegs, aber an den Wochenenden sieht der Haller regelmäßig nach seinen Bienenvölkern in Hirschfelden.
„Mit fünf Bienenvölkern haben wir 50 Kilo Honig schleudern können. Das ist ein gutes Ergebnis und besser als im Vorjahr“, erklärt Haufe. Dennoch hätte das Ergebnis sogar noch besser ausfallen können. Aber in diesem Jahr habe es speziell bei den Bienenvölkern in den heimischen Wäldern einen höheren Anteil an Zementhonig gegeben. „In Imkerkreisen wird von Zementhonig gesprochen, wenn der Waldhonig eine leicht erhöhte Konzentration von Melezitose erhält und dann aushärtet“, ergänzt Seitz. Läuse, die auf Nadelbäume spezialisiert seien, würden die Melezitose produzieren. „Zementhonig lässt sich dann nur noch schwer ausschleudern.“
Seitz bekräftigt, dass bei ihm die diesjährige Waldhonigernte gut ausgefallen ist. „Ich bringe meine Bienenvölker immer in den Welzheimer Wald. Da war der Zementhonig in diesem Jahr kaum ein Thema.“ Gelegentlich sei ihm berichtet worden, dass der Honig einen leicht erhöhten Wasseranteil aufgewiesen hätte. „Das ist auf die erhöhten Niederschläge zurückzuführen. Wir konnten jedenfalls Ende Mai unseren Honig schleudern und waren mit dem Ergebnis zufrieden.“ Harald Schnaible aus Bibersfeld, der die Bienenvölker am Lehrbienenstand betreut, blickt ebenfalls auf einen guten Honigertrag zurück. „Es gab zwar während der Obstblüte mal zwei kühlere Wochen, aber die Bienen haben in diesem Jahr auch an den Wegrändern ein großes Blütenangebot vorgefunden.“
Die Honigsaison für 2024 ist eigentlich abgeschlossen. „Was noch an Resthonig im Bienenstock ist, holen wir raus, damit die Kotblasen der Bienen nicht zu stark belastet werden.“ Die Haller Imker und Imkerinnen werden in der nächsten Zeit ihre Bienenvölker winterfest machen. Noch würden die Bienen in der Natur weiterhin Blütenangebote finden. Dennoch sei es ratsam, rechtzeitig das Winterfutter für die Bienenvölker zu bestellen.
Kräftig anpacken
Für den Vorstand war nicht nur die gute Honigsaison ein Grund für eine zufriedenstellende Zwischenjahresbilanz. Von den 60 Neuimkern, die im Frühjahr am ersten Theorieblock im Naturfreundehaus Lemberg teilgenommen haben, sind 48 im Praxispart dabeigeblieben. „Es freut uns auch, dass viele Neumitglieder im Verein kräftig anpacken und mit vollem Herzen dabei sind.“ Ebenfalls aus Vereinssicht erfreulich: Der Diebstahl von Bienenvölkern im Landkreis sei kaum noch Thema. „Da gab es eine empfindliche Geldstrafe und die Täter haben sich einsichtig gezeigt.“
Mit fünf Bienenvölkern haben wir 50 Kilo Honig schleudern können. Robert Haufe Revierförster ForstBW