U-Boot-Transport jetzt im IMAX-Kino

  • Gewaltiger Transport, gewaltige Bilder. Viele Besucher zeigten sich nach der Premiere begeistert. Foto: Technik Museen Sinsheim Speyer
  • Am Mannheimer Hafen vom Lkw auf die Schwimmplattform und in Haßmersheim von der Schwimmplattform zurück auf den Lkw. Die Übergänge gehörten zu den zahlreichen schwierigen Momenten, die die Spedition Kübler letztes Jahr beim U-Boot-Transport meistern musste. Foto: Technik Museen Sinsheim Speyer

Schwertransport Die Michelfelder Spedition Kübler kommt auf die Leinwand: Ab sofort ist im Kino des Sinsheimer Technikmuseums der Film „U17 – Die 500 Tonnen Reise“ zu sehen.

Mit großem Applaus und sichtlicher Begeisterung feierte der Film „U17 – Die 500 Tonnen Reise“ am 22. Oktober seine Weltpremiere im IMAX Kino des Technik Museum Sinsheim. Die 45-minütige Produktion ist ab sofort Teil des regulären Programms und wird täglich um 12.30 Uhr und 15 Uhr exklusiv auf einer der größten IMAX-Leinwände Deutschlands gezeigt.

Der Film erzählt die spektakuläre Transportgeschichte des 50 Meter langen und 500 Tonnen schweren U-Boots U17 – vom Start in Kiel über die Nordsee und die Niederlande bis zu seiner neuen Heimat in Sinsheim. Besucher können den außergewöhnlichen Transport erneut nacherleben oder erstmals in seiner ganzen Intensität erfahren. Die Produktion präsentiert bislang ungesehene Perspektiven: U17 schwankend auf dem Ponton in der Nacht auf der Nordsee, nur wenige Zentimeter Abstand zwischen Turm und Schleusenwand auf dem Neckar oder die schweißtreibenden Arbeiten beim Ausbau der tonnenschweren Batterien.

Kübler-Lkw mit 240 Rädern

Die Michelfelder Spedition Kübler hatte im Sommer 2024 den weltweit beachteten zweiten Teil des Transports gemeistert. Am Mannheimer Hafen war U17 auf eine Schwimmplattform (Ponton) verladen worden. Von dort aus führte die Fahrt den Neckar flussaufwärts durch Heidelberg bis Haßmersheim. Mehrfach musste die ehemalige Kriegswaffe auf die Seite gedreht werden, um unter den relativ niedrigen Neckar-Brücken hindurchzupassen. In Haßmersheim wurde das U-Boot auf einen Tieflader-Lkw mit 240 Rädern verladen. An dessen Lenkrad saß Frieder Saam aus Schwäbisch Hall-Steinbach, der wohl erfahrenste Fahrer der Michelfelder Spedition Kübler. Saam gelang es mithilfe seines Teams, den U-Boot-Transport über Landstraßen und die A6 an vielen Engstellen vorbei unbeschadet ans Ziel in Sinsheim zu bringen. Dort wurde das U-Boot für den Besucherverkehr präpariert. Seit einigen Monaten ist es zugänglich und gehört zu den Hauptattraktionen des Museums.

Das nun entstandene Filmprojekt sollte weit über eine klassische Dokumentation hinausgehen. Ziel der Filmemacher der Firma Hynwood aus Heilbronn war es, den Transport nicht nur technisch festzuhalten, sondern ihn aus unterschiedlichen Blickwinkeln erlebbar zu machen. Dabei standen auch die Emotionen, Reaktionen und die Faszination der Beteiligten im Mittelpunkt – ebenso wie das Staunen der Menschen am Wegesrand, die dieses Ereignis hautnah miterlebten. Die Verantwortlichen des Technikmuseums sind voll des Lobes. Es sei ein Werk entstanden, „das weit mehr zeigt als ein logistisches Meisterstück: Es beleuchtet zugleich die menschliche Seite dieser außergewöhnlichen Reise und macht deutlich, dass der Transport ein echtes Gemeinschaftsprojekt war – getragen von der Begeisterung zahlreicher Mitwirkender. Damit spiegelt er auch den Leitgedanken des Museumsvereins wider: für Fans von Fans.“

Über einen Zeitraum von zwei Jahren habe Hynwood den gesamten Ablauf begleitet und jede Etappe filmisch dokumentiert. „Neben beeindruckenden Motiven liefert der Film persönliche Einblicke von Projektleitern, Technikern und ehemaligen Besatzungsmitgliedern, die die Reise des U-Boots aktiv mitgestaltet haben. Ein besonderes Highlight ist die eigens komponierte Musik von Antonio Fernandes Lopes. Seine kraftvollen, emotionalen Kompositionen unterstreichen die Spannung und Intensität der Bilder, insbesondere in den Schlüsselmomenten des Transports. Der komplette Soundtrack ist bereits auf allen gängigen Musikplattformen verfügbar“, heißt es weiter aus dem Technikmuseum.

In Los Angeles aufbereitet

Nach Abschluss der Produktion sei der Film zur IMAX Corporation in Los Angeles übermittelt worden, wo er technisch für das exklusive Großformat aufbereitet wurde. „U17 – Die 500 Tonnen Reise“ läuft nun auf einer 22 mal 27 Meter großen Leinwand in moderner 4K-Laserprojektion mit 12-Kanal-Surroundsound – ein Kinoerlebnis, das das Publikum mitten ins Geschehen hineinziehen soll. Neben der IMAX-Version ist der Film auch auf DVD im Museumsshop erhältlich.

Im Technikmuseum wertet man die Filmpremiere als großen Erfolg: „Die Publikumsreaktionen reichten von bewegter Wiedererkennung bis zu ehrfurchtsvollem Staunen über das imposante Kinoerlebnis mit gestochen scharfen Bildern, druckvollem Sound und einem mitreißenden Score.“

Info Mehr Infos unter www.technik-museum.de/u17-doku.

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