Unnötige Plakette
Das Umweltministerium will die Umweltplakette für elektrisch betriebene Fahrzeuge abschaffen. Ein Schritt, der eigentlich gar nicht hätte notwendig werden sollen.
Eins kann man sicher festhalten: Das Abschaffen der Umweltplakette für Elektroautos wird der neuen Technologie nicht zum Durchbruch verhelfen. Wer ohnehin bereit ist, für sein elektrisch betriebenes Fahrzeug Tausende Euro mehr zu zahlen – im Vergleich zu einem Verbrenner –, dürfte auch vor den sieben Euro für die Plakette nicht zurückschrecken. Nein, die Initiative des Umweltministeriums sollte man eher im Rahmen des Bürokratieabbaus sehen.
Denn die eigentliche Frage lautet ja, warum Fahrer eines E-Autos derzeit eigentlich eine solche Plakette beantragen müssen. Schließlich soll ja mit der Plakette verhindert werden, dass in innerstädtischen Bereichen die Abgas- und Feinstoffwerte über das zugelassene Maß hinaus ansteigen. Solche Emissionen, sieht man mal vom Abrieb der Reifen ab, stoßen die elektrischen Fahrzeuge aber nicht aus. Zudem sind die Autos durch das E auf dem Kennzeichen leicht zu identifizieren. Eine Umweltplakette für E-Autos ergibt also keinen Sinn. Es sagt aber viel über das verheerende Ausmaß der deutschen Bürokratie aus, dass sie trotzdem seither beantragt (und geprüft) werden musste.