Wirtschaft weniger durstig

Ressourcen Atomausstieg und Energiewende haben den Wasserverbrauch laut Statistischem Landesamt deutlich reduziert.

Stuttgart. Während die Wirtschaftsleistung im Südwesten in den vergangenen Jahrzehnten stark gestiegen ist, ging der Wasserbedarf deutlich zurück. Seit 1995 wuchs die Wirtschaftskraft um die Hälfte, der Wasserverbrauch sank im selben Zeitraum auf ein Drittel, wie das Statistische Landesamt am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Hauptgrund für diese Entwicklung sei der geringere Kühlwasserbedarf in der Energieversorgung.

Der Atomausstieg und die Energiewende haben den Verbrauch den Angaben zufolge stark reduziert. Dieser Sektor war 1995 für vier Fünftel des Wasserbedarfs verantwortlich, 2022 waren es noch drei Fünftel. Auch das übrige Produzierende Gewerbe benötigte weniger Wasser.

Anders sieht die Entwicklung beim Trinkwasser für die Bevölkerung aus. Zwar sank der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch von 140 Litern im Jahr 1991 auf 115 Liter im Jahr 2010. Seitdem ist er aber wieder auf 123 Liter im Jahr 2022 gestiegen. Als möglicher Grund gelten heißere und trockenere Sommer infolge des Klimawandels.

Insgesamt lag der Wasserbedarf in Baden-Württemberg im Jahr 2022 bei 2900 Millionen Kubikmetern. Den größten Anteil hatte die Energiewirtschaft mit 1800 Millionen Kubikmetern. Die privaten Haushalte verbrauchten 500 Millionen. Weitere 440 Millionen entfielen auf das Produzierende Gewerbe, Dienstleistungen und die Landwirtschaft.

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