Appetithappen für die Heim-WM

  • Bundestrainer Markus Gaugisch ist in Göppingen geboren. Sven Hoppe

Handball Zum Auftakt der EM-Qualifikation warten auf die DHB-Spielerinnen zwei leichte Aufgaben.

Gummersbach. Bundestrainer Markus Gaugisch empfing die deutschen Handballerinnen zum vermeintlich leichten Aufgalopp in die EM-Qualifikation mit einer klaren Ansage: „Der Lehrgang ist unser letztes Zusammenkommen vor der unmittelbaren WM-Vorbereitung. Ich erwarte von allen Spielerinnen, dass sie brennen und alles in die Woche reinwerfen.“ Gegen die zweitklassige Konkurrenz aus Nordmazedonien am Donnerstag in Gummersbach und Belgien am Sonntag in Hasselt erwartet der 51-jährige Schwabe nicht nur zwei deutliche Siege, sondern auch Einsatz, Spielfreude und die Umsetzung taktischer Vorgaben. Denn über allem steht die in gut sechs Wochen beginnende Heim-Weltmeisterschaft. „Für mich geht es darum, dass wir das Puzzle zusammenbauen, damit das ein stabiles Konstrukt wird“, formulierte Gaugisch die Vorgabe und fügte hinzu: „Das Ziel ist klar: Wir wollen mit vier Punkten die ersten Schritte Richtung EM gehen, fokussieren uns dabei aber vollständig auf uns und unseren Weg zur Heim-WM.“ Auf personelle Experimente verzichtet er daher. Mit Ausnahme der verletzt ausfallenden Nina Engel stehen alle Spielerinnen im Aufgebot, die schon im September in beiden Spielen gegen die Niederlande (31:35, 27:22) dabei waren. Hinzu kommen Kreisläuferin Marie Steffen (VfL Oldenburg) und Luisa Scherer (FA Göppingen) als Engel-Ersatz auf der rechten Seite.

Da sowohl Nordmazedonien als auch Belgien keine große sportliche Herausforderung für die DHB-Auswahl darstellen, „werden wir uns andere Ziele setzen“, kündigte der Bundestrainer an. Viel Zeit bis zum WM-Auftakt gegen Island am 26. November in Stuttgart bleibt nämlich nicht. „Wir wollen jedes Mal, wenn wir zusammenkommen, möglichst schnell einen Schritt weitergehen. Das ist das Wichtigste. Denn es gibt viele Dinge, die wir noch verbessern können, um das Spiel variabler zu gestalten“, sagte Gaugisch.

Traum von einer Medaille

Schon jetzt kreisen alle seine Gedanken um die WM, bei der das deutsche Team mit der Unterstützung des heimischen Publikums endlich wieder einmal das Halbfinale bei einem großen Turnier erreichen möchte. Zuletzt gelang das 2008 bei der EM. Die vorerst letzte Medaille gab es ein Jahr zuvor mit WM-Bronze.

Auch bei den Spielerinnen nimmt das Kribbeln zu. „Bisher war die Heim-WM immer noch ein bisschen fern, auch wenn wir uns seit Jahren darauf vorbereiten und freuen. Jetzt rückt das Turnier näher ins Bewusstsein. Es ist das nächste Highlight. Das hat man im Kopf“, sagte Emily Vogel, die unter ihrem Mädchennamen Bölk schon beim Heimturnier 2017 dabei war.

In den EM-Qualifikationsspielen und bei den abschließenden WM-Tests gegen die Schweiz am 20. und 22. November wollen die DHB-Frauen Werbung in eigener Sache betreiben, um auch bei den Fans Begeisterung für das Event zu wecken. „Vor allem bei unseren Heimspielen wollen wir mit unserem Auftritt auf und neben der Platte die Vorfreude von Handball-Deutschland auf den Winter immer weiter entfachen“, betont Nationalmannschaftsmanagerin Anja Althaus.

VORHERIGER ARTIKEL NÄCHSTER ARTIKEL