Mit kehlig-warmer Stimme zum Superstar der Popmusik
London. Er war Großbritanniens größter Popstar und verantwortlich für die „Cliff Hysteria“: Cliff Richard dominierte um 1960 als englischer Elvis mit Songs wie „Living Doll“, „Lucky Lips“ und „Summer Holiday“ die Hitparaden. Der gut aussehende Frauenliebling mit der kehlig-warmen Stimme war schon in jungen Jahren berühmt, später wurde er zu einem der größten Entertainer der Popmusik – rund 250 Millionen Tonträger hat er verkauft. Richard hatte 14 Nummer-Eins-Hits in Großbritannien, Königin Elisabeth II. schlug ihn 1995 als ersten Popmusiker zum Ritter.
Am 14. Oktober wird Cliff Richard 85 Jahre alt. Er singt nicht nur inbrünstig Pop- und Gospelsongs über Liebe, Freundschaft und seinen Glauben. Er unterstützt auch über eine eigene Stiftung gemeinnützige Projekte und veröffentlichte religiöse Bücher.
Cliff Richard wurde mit 17 Jahren Rock‘n‘Roll-Sänger. Initialzündung war der Song „Heartbreak Hotel“ von Elvis Presley, erinnert er sich in seiner Autobiografie (2008). Er kopierte die Frisur, den Gesangsstil, die Bewegungen seines Idols – die Briten hatten ihren eigenen Superstar. Auch die Herzen der deutschen Popfans flogen Richard zu. „Rote Lippen soll man küssen“, die deutsche Version von „Lucky Lips“, war 1963 in Deutschland ein Hit.
Sein Heimatland vertrat Richard zweimal beim Eurovision Song Contest: 1968 mit „Congratulations“ und 1973 mit „Power To All Our Friends“. Ein Geniestreich gelang Richard 1979 mit dem von modernen Sounds beeinflussten Album „Rock ‚n‘ Roll Juvenile“: Als fast 40-Jähriger zeigte er, dass er noch immer musikalisch am Puls der Zeit war. Zeitlos sind Titel wie „Carrie“ und „We Don‘t Talk Anymore“, die von zerbrochenen Beziehungen erzählen.