Präsidentschaftswahl in Kamerun

Yaoundé. Nicht viele können sich in Kamerun an eine Wahl ohne Paul Biya erinnern. Denn der Präsident des zentralafrikanischen Landes steht am Sonntag zum achten Mal zur Wahl und regiert seit 1982. Zugleich sind nur etwa drei Prozent der Kamerunerinnen und Kameruner älter als 65 Jahre, rund die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 18 Jahre alt.

Nun will der 92-Jährige erneut wiedergewählt werden, und seine Chancen stehen gut, dafür hat er gesorgt. Rund 8 Millionen der etwa 30 Millionen Einwohner sind zur Wahl registriert, so viele wie nie zuvor. Insgesamt treten elf weitere Kandidaten und eine Kandidatin an. Der aussichtsreichste Oppositionskandidat Maurice Kamto wurde allerdings von der Wahlbehörde ausgeschlossen, wie 71 weitere Anwärter. Menschenrechtsorganisationen reagierten darauf mit scharfer Kritik.

Biya hat in den vergangenen Jahren den Raum für Kritik weiter eingeschränkt – Journalisten wurden ermordet, Versammlungsverbote verhängt. Biyas Tochter Brenda hat vor Kurzem dazu ­aufgerufen, nicht für ihren Vater zu stimmen. Er habe dem ka­merunischen Volk viel Leid zugefügt.

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