Karl-Otto Künkele ist tot

  • Karl-Otto Künkele ist gestorben. Foto: Archiv/Evelyn Rupprecht

Trauer Im Alter von 88 Jahren ist der Senior-Chef der Künkele-Mühle gestorben. Ein Original, das tiefe Spuren hinterlässt.

Bad Urach. „Ein Original ist gegangen.“ Es sind nur ein paar Worte, doch der Schmerz und die Traurigkeit, die durch sie durchklingen, sind beinahe mit Händen zu greifen. Bereits am vergangenen Montag, 13. Oktober, ist Karl-Otto Künkele, der Senior-Chef der Bad Uracher Künkele-Mühle, im Alter von 88 Jahren gestorben. Das teilte seine Familie nun in Form einer Traueranzeige mit. Gegangen ist einer, der die ehemalige Mühle als Müllermeister in der vierten Generation entscheidend geprägt und sie zusammen mit seiner vor rund drei Jahren verstorbenen Frau Mathilde zu einer weithin bekannten und geschätzten Event-Location weiterentwickelt hat.

Stets aufgeschlossen, herzlich und beschenkt mit feinem Humor, war er nicht nur ein besonderer Gastgeber, sondern auch eine buchstäblich herausragende Persönlichkeit, die auf vielfältigen Ebenen gewirkt hat. Unter anderem war er von 1994 bis 1999 Stadtrat und hielt als einziger die Fahne der FDP in den Uracher Ratshimmel. Bürgermeister Markus Hase schätzte seine besonnene Art, auch wenn er durchaus auch mal aufs verbale Gaspedal treten konnte.

In Erinnerung wird er aber vor allem als Menschenfreund bleiben, als ein Mann, der Großes geschaffen hat, und dabei nie den Blick für sein Umfeld verloren hat. Das änderte sich auch nicht, nachdem die Künkele-Mühle zu einem regelrechten Magneten für feiernde Promis geworden ist. Porsche, Piech, Schrempp und Zetsche hießen unter anderem die illustren Gäste. Doch Karl-Otto Künkele schätzte es mindestens so sehr, den schnatternden Gänsen bei ihren Watschelgängen über das Mühlengelände zuzuschauen.

„Wir sind unendlich traurig und gleichzeitig sehr dankbar für unsere gemeinsame Zeit“, schreibt die Familie noch. Seine letzte Reise tritt „Carlo“, wie er auch genannt wurde, am Mittwoch, 22. Oktober, an. Die Trauerfeier in der Amanduskirche beginnt um 13 Uhr. Die Beisetzung selbst findet im engsten Familienkreis statt. Die Familie bittet darum, von Blumengaben abzusehen, stattdessen die Forschung und Lehre auf den Feldern der Neurochirurgie und Kinderchirurgie über das eingerichtete Spendenkonto zu unterstützen. Wohl ganz im Sinne von Karl-Otto Künkele, dem Uracher Menschenfreund.

VORHERIGER ARTIKEL NÄCHSTER ARTIKEL